Wie Menschen zu ihrem Weltbild und Glauben gelangen

Viele Menschen haben ein ausgeprägtes schwarz-weiß Denken: Wenn es darum geht wie Menschen zu ihrem Weltbild kommen, dann meinen Sie, dass der säkular Denkende sich dieses vollständig über wissenschaftliches Nachdenken erschlossen hat und dass der Gläubige Mensch vollständig auf Ideen und Aussagen von Dritten vertraut und diese nicht in Frage stellt (oder stellen darf…).

Die Wahrheit jedoch liegt dazwischen. Alle Menschen egal ob atheistisch Glaubende, buddhistisch Glaubende, esoterisch Glaubende muslimisch oder christlich Glaubende gelangen zu ihren weltanschaulichen Überzeugungen durch eine Kombination aus Glauben, Erfahrung, Nachdenken und Schlüsse ziehen sowie aus der sozialen Umgebung. Weder Christen noch Atheisten sind davon ausgenommen, dass sie eben nicht ausschließlich durch wissenschaftliche Beweise oder Forschungen zu ihrem Glauben kommen.

Besonders Atheisten sind auf Glaubenssätze angewiesen die sie nicht wissenschaftlich beweisen können. Auf diese Glaubenssätze vertrauen sie, weil sie davon überzeugt sind, dass diese praktikabel sind, sie sind anderen Glaubenssätzen überlegen und führen zu Gutem. Als Beispiel sei die Würde des Menschen genannt, die man nicht „antasten“ darf. Der Mensch ist aus atheistischer Sicht nicht mehr als eine zufällige komplexe chemische Reaktion. Und dieser Mensch ist auf einem Planeten der im Vergleich zum Universum viel kleiner ist als ein Atom im Vergleich zum Menschen. Es gibt zudem eine unglaubliche Anzahl von Menschen und anderen lebenden Organismen. Daraus lässt sich nur schließen: Der einzelne Mensch ist nichts und die Würde des Menschen ist eine fromme Wunschvorstellung mit keinem Wahrheitsgehalt. Trotzdem handeln alle froh weiter nach dem Prinzip und bezeugen damit ihren festen Glauben an diesen Grundsatz.

Ebenso verhält es sich mit dem individuellen persönlichen Wert eines Menschen. Der Grundsatz „Ich bin wertvoll“ ist ein Glaubenssatz der bewiesen oder hergeleitet werden muss. Wenn man nicht von sich selbst glaubt, dass man wertvoll ist, dann bekommt man ein mentales Problem das in eine ausgeprägte Depression führt. Das weiß natürlich auch jeder Skeptiker, deswegen wird sich niemand darauf einlassen den eigenen Wert in Frage zu stellen, denn das zerstört ja das eigene Selbstwertgefühl. Und dennoch, wenn man ein konsequenter Skeptiker ist, dann müsste man so viel wie möglich verleugnen solange es nicht bewiesen ist. Dies bleibt jedoch aus, weil es auch für den Skeptiker notwendig ist Glauben aufzubringen um zu den eigenen Überzeugungen zu kommen. Wenn nun jemand sagen würde, man glaube an die Dinge die noch nicht bewiesen wurden, aber von denen man aus der Praxis weiß, dass sie sich beweisen werden, der nutzt dann leider genau den Schluss den Christen ziehen: Sie sehen Gott durch ihre Lebenspraxis als erwiesen an, auch wenn sie ihn noch nicht wissenschaftlich beweisen können.

Genauso ist es nicht nur reiner Glauben, wenn ein Christ zu der Überzeugung kommt, dass Jesus existiert. Stattdessen muss der Glauben auch den eigenen Überlegungen und dem Nachdenken standhalten. Der christliche Glaube muss schlüssig sein und gut geeignet sein das Leben, Phänomene des Lebens und die Menschheit durchdacht und schlüssig zu erklären, damit man ihm Glauben schenkt. Dort wo es zu große Unterschiede zwischen der Lebenswirklichkeit und den Erklärungen des christlichen Glaubens gibt, kommt es zum ernsthaften Fragen die auch zum Zweifel führen können. Aber dort wo diese Fragen durch neues Nachdenken und neuer Erkenntnis beantwortet werden, spricht man vom echten Wachstum im Glauben.

Ebenso spielen Erfahrungen eine wesentliche Rolle um zu den eigenen Überzeugungen zu kommen. So wird der Glaube an einen Schöpfer häufig abgelehnt, da die betroffene Person negative Erfahrung mit der Kirche, mit einem Pastor oder mit einer christlichen Person gemacht hat. Diese Erfahrung untermauert dann oft eine zuvor schon vorhandene Skepsis gegenüber Gott, aber vor allem dem Glauben an Gott. Die heutigen Medien tragen ihren Teil dazu bei, indem ausführlich über Missbrauchsfälle in Kirchen berichtet werden (diese sind schrecklich, gibt es aber genauso in allen öffentlichen Institutionen, Schulen, Sportvereine, Unis etc.). Die Trennung von den eigenen Erfahrungen mit religiösen Menschen und dem persönlichen Glauben und Kennenlernen von Gott, bekommen die wenigsten wirklich hin (das gilt wohl ebenso für Christen).

Genauso gilt, dass persönliche Erfahrungen mit Gott eine überaus große Rolle spielen um zu der festen Überzeugung zu kommen das Gott existiert. Häufig wendet der Mensch sich mit bestimmten Wünschen oder Anliegen an Gott und bittet darum dass diese sich erfüllen. Hierbei kann es sich um natürliche Gegebenheiten handeln, z.B. dass man zeitnah den Lebenspartner findet, oder aber um übernatürliche Phänomene, z.B. dass man geheilt wird von einer unheilbaren Krankheit, dass man nach einer Lähmung wieder gehen kann, oder nach Blindheit wieder sehen kann. In den meisten Fällen reicht dabei ein einzelnes Eingreifen Gottes nicht aus um ein Menschen zu überzeugen. Stattdessen handelt es sich häufig um eine Verkettung von unglaublichen Ereignissen, die dazu führen, dass man sich fest für den Glauben an Gottes Existenz entscheidet. Dieser „subjektive Beweis“ ist nicht selten, sondern kommt oft vor, und hat auch mich zu dem festen Glauben an einen guten Gott gebracht.

Neben diesen Gründen spielt auch das eigene soziale Umfeld eine erhebliche Rolle um zu einem bestimmten Glauben zu gelangen, natürlich allen voran auch die Familie und die besten Freunde. Tatsächlich ist es so, dass es am einfachsten ist sich den Glaubensvorstellungen der Mehrheit in der Gesellschaft anzuschließen, auch wenn diese nicht unbedingt wahr sind. Umgekehrt ist es häufig sehr kräftezehrend sich zu einem Glauben zu bekennen, diesen zu leben, obwohl die Mehrheit im Umfeld diesem nicht zustimmt, da man als andersartig wahrgenommen wird und somit weniger Teil der Gruppe sein kann und weniger Bestätigung der eigenen Ansichten bekommt. Das gilt natürlich genauso in einer vorwiegend christlichen Gesellschaft, wie in einer vorwiegend säkularen Gesellschaft. Die westliche Gesellschaft ist jedoch überwiegend säkular und so kommen viele eben nicht durch ausgiebiges Studieren und Nachdenken zu ihren Glaubenssätzen, sondern durch das einfache Übernehmen der Glaubenssätze der Menschen um sie herum.

Dieser Gefahr sind jedoch auch Christen ausgesetzt die in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen sind und maßgeblich in einer christlichen Subkultur leben. Ein Glaube der jedoch von den Eltern einfach übernommen wurde und der nicht auf einer Begegnung und freien Entscheidung für Gott basiert ist nach biblischer Definition kein ausreichender Glaube. Auch im Leben sieht man oft, dass solche Menschen die sich als Christen bezeichnen, den Glauben jedoch nur übernahmen, kaum im Lebensstil zu unterscheiden sind von säkularen Personen. Der Glaube macht dann keinen wirklichen Unterschied im Leben der Menschen. Daher sollten wir uns auch als Gläubige immer wieder fragen was die Grundlage unseres Glaubens ist und ob dieser trägt.

Es lässt sich insgesamt festhalten dass der säkular Glaubende nicht mit mehr Vernunft seinen Glauben festigt als der christlich Glaubende. Stattdessen ist es ein Zusammenspiel von mehreren Gründen. Gerade die persönlichen Erfahrungen mit einem lebendigen Gott und die Übereinstimmung solcher spirituellen und übernatürlichen Erfahrungen mit dem biblischen Berichten führen Menschen dazu, anzufangen Gott zu vertrauen und Jesus nachzufolgen.

Lasst uns aufhören zu jammern!

Es passiert uns allen so schnell. Wir sehen und erleben Dinge die nicht gut laufen: Das Verhalten anderer Menschen, die politischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Veränderungen, das dreiste Verhalten der Nachbarn oder die fehlende Kompetenz unserer Vorgesetzten. Wenn wir solche Dinge erleben dann entsteht in uns ein kaum zu bändigendes Bedürfnis uns darüber bei Freunden oder Bekannten auszulassen. Kurz wir Jammern und Nörgeln. (Das muss noch nicht mal Lästern sein, das wäre hier jetzt noch ein anderes Thema, ich meine hier mehr das gemeinsame Hineinsteigern in all das Negative unseres Lebens.) Und diese Sünde ist vermutlich sogar unter Christen besonders verbreitet, umso wichtiger hier nun mein Appell an uns alle: Wir müssen mit dem Jammern und Meckern aufhören, und zwar so schnell wie möglich, denn es ist gefährlich!

„Bei allem, was ihr tut, hütet euch vor Nörgeleien und Rechthaberei. Denn euer Leben soll hell und makellos sein. Dann werdet ihr als Gottes vorbildliche Kinder mitten in dieser verdorbenen und dunklen Welt leuchten wie Sterne in der Nacht.“

Philipper 2:14-15 HFA
https://www.bible.com/73/php.2.14-15.hfa

Wir sollen uns vor dem Nörgeln, dem Jammern, dem sich Beschweren hüten, wir sollen nicht zulassen dass es über unsere Lippen kommt. Ich glaube das ist nicht einfach nur ein beliebiges Gebot, sondern unser Jammern hat Einfluss darauf, ob wir als Gottes Kinder leuchten oder nicht. I dem Vers wird deutlich gemacht, dass die Prämisse für unser Strahlen in der Nacht das Aufhören der Jammerei ist!

Jammern ist auch das Gegenteil von Dankbarkeit. Wir sind dankbar wenn wir uns beschenkt fühlen, wir jammern wenn wir uns bestohlen oder betrogen fühlen. Man kann nicht seine Dankbarkeit ausdrücken und gleichzeitig jammern, nein das Jammern lässt uns eher hoffnungslos werden und verklärt all die Dinge die eigentlich gut laufen ins Negative.

Ich denke Dankbarkeit ist auch die einzige Möglichkeit um Jammern und Meckern wirklich zu überwinden. Dabei meine ich nicht, dass wir unsere Augen vor den negativen Dingen verschließen sollen, nein diese müssen wir schon kennen und durchdringen, es geht hier viel mehr um den generellen Fokus und um die Einstellung. Der Fokus sollte auf Jesus liegen und auf seine herrlichen Geschenke die er uns macht, diese sind viel größer als alles Negative das uns begegnet.

In modernen (weltlichen) Ratgebern wird immer häufiger dazu geraten sich in Dankbarkeit zu üben, um das Leben schätzen zu lernen und glücklich zu sein. Das dies funktioniert haben Studien eindeutig gezeigt und ist einer der Gründe weshalb Christen im Alter häufig glücklicher sind als andere Zeitgenossen (vorausgesetzt sie leben die Dankbarkeit auch wirklich). Das Dankbarkeit und die damit verbundene Fröhlichkeit auch einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit haben, ist jedoch keine heiße neue Erkenntnis sondern finden wir schon seit Tausenden Jahren in der Bibel:

Ein fröhliches Herz macht den Körper gesund; aber ein trauriges Gemüt macht kraftlos und krank.

Sprüche 17,22

Wenn wir Gott danken, dann darf dies kein einmaliger Akt sein. Dankbarkeit muss zu einer regelmäßigen Routine werden, bei der wir uns alles vor Augen führen was wir für gut empfinden und worauf wir ungern verzichten würden weil es wertvoll ist. Wenn wir dies tun, dann ändert es unsere Perspektive auf unser Leben und es setzt natürliche und übernatürliche Kraft von Gott frei. Diese Kraft wiederum hilft uns dabei die negativen Dinge unseres Lebens zu ändern und gibt uns somit noch mehr Grund zum Danken.

Wie hältst du es mit dem Jammen und Murren? Ist das für dich eine Herausforderung? Und wie lebst du tägliche Dankbarkeit?

Seid gesegnet!

Das Bewusstsein – Schlüssel zum Glauben

Das Bewusstsein sei nur eine Illusion des Gehirns. So, oder so ähnlich wird immer öfter unser Bewusstsein erklärt. Interessanterweise ist diese Denkweise mittlerweile recht verbreitet, dies war jedoch nicht immer so.

Das das Bewusstsein ein Illusion sei, ist abgeleitet aus dem (atheistischen) materialistischen Weltbild. Nach diesem Weltbild kann es nichts anderes als Materie geben und alles muss mit Hilfe der Physik erklärbar sein. Demnach müsste unser Bewusstsein ebenfalls eine physikalische Grundlage haben und diese fände sich im Gehirn. Verglichen wird das Bewusstsein dann gerne mit einem digitalen Video verbunden mit einem Softwareprogramm, welches fähig ist Dinge wahrzunehmen und zu bewerten. Das das Gehirn auf diese Art und Weise funktioniert gilt mittlerweile als Konsens, obwohl es hierfür keine ausreichenden Beweise gibt.

Nun hat diese Sichtweise jedoch massive Schwierigkeiten. Eine davon ist die Tatsache, dass wir uns als lebendig wahrnehmen. René Descartes, ein bedeutender Philosoph, stellte fest: „Ich denke, also bin ich“. Im Grunde ist unser eigenes Ich, unser Fühlen, unsere Gedanken, unser Sein, das war wir am unmittelbarsten wahrnehmen. Wenn man sich in dem Arm kneift, dann fühlt man dort die Berührung, aber nicht als etwas, was irgendwo passiert, sondern unmittelbar an uns. Wir fühlen uns anwesend und präsent im Raum, wir können uns selbst spüren und wissen wo unser eigenes Wesen aufhört. Ein Computerprogramm könnte in einem Video Objekte erkennen, könnte sich selbst im Raum lokalisieren, aber all dass würde nichts daran ändern, dass der Computer keinerlei Bewusstsein hat. Man könnte ein Bewusstsein simulieren, doch ein echtes Bewusstsein erschaffen ist mit Computern nicht möglich.

Daraus folgt auch das zweite Problem: Um zu akzeptieren, dass unser Bewusstsein eine Illusion ist, müssen wir unsere grundsätzliche Urteilskraft unsere Wahrnehmungsfähigkeit leugnen. Wenn die intuitivste Wahrheit, nämlich das ich lebendig bin und ein freies Bewusstsein habe, nicht wahr ist, dann stellt sich zwangsläufig die Frage welcher eigenen Wahrnehmung ich denn dann überhaupt vertrauen schenken kann. Eine der wesentlichen Errungenschaften der Aufklärung ist es gewesen, festzustellen, dass unsere Wahrnehmung grundsätzlich wahr ist und wir daher die Welt mit unserer Wahrnehmung systematisch erfassen und erklären können. Wenn diese Grundlage nun nicht mehr gilt, dann rütteln wir an den Grundfesten der Aufklärung und kehren schnell zurück zu Überzeugungen die besagen das unsere Wahrnehmung nicht korrekt ist und die wahrnehmbare Welt insgesamt eine Illusion ist. Wenn diese Grundlage entzogen ist, dann fehlt auch den Wissenschaften die Grundlage und die Motivation ihre Arbeit fortzusetzen. Wenn die Welt nicht systematisch erfassbar ist mit unseren Sinnen, weil unsere Sinne uns grundsätzlich täuschen, dann kann man das Forschen auch sein lassen.

Während der Materialismus sonst dem Dogma folgt, dass nichts wahr ist, was nicht wahrgenommen werden kann, und das jenes was wiederholt wahrgenommen werden kann auch wahr ist, muss beim Bewusstsein eine gravierende Ausnahme festgelegt werden. Das wir SIND und uns als lebendige Person wahrnehmen, wäre zwar eine wiederholbare Wahrnehmung aber in dem trotzdem falsch.

Das führt uns wiederum zu einem weiteren grundsätzlichen Problem: Eine Illusion ist eine getäuschte Wahrnehmung aus der Perspektive eines persönlichen Bewusstseins. Wenn das Bewusstsein nicht real ist, was ist dann noch eine Illusion? Wenn man die Illusion des Bewusstseins jedoch als Wahrheit annimmt, dann hat das philosophisch sowie gesellschaftlich gravierende Folgen, die niemand wirklich tragen möchte. Und so endet auch hier der Atheismus wieder in dem Dilemma, das ein Grundsatz für wahr gehalten wird, dieser jedoch nicht im praktischen Leben vollends für wahr gehalten werden darf, weil es sonst gravierende menschliche sowie gesellschaftliche Nachteile hätte. Das gleiche gilt bereits im Bezug auf Moral und Ethik. Ohne einen Gott ist Ethik immer nur relativ und somit auch für jedes Subjekt beliebig formbar. In der Praxis wäre das grausam und problematisch und hat historisch unter anderem schon zum Holocaust im 20. Jahrhundert geführt.

Wenn das Bewusstsein eine Illusion wäre, dann käme erschwerend die Frage hinzu, inwiefern eine solche Wahrheit Eingang in die Praxis haben könnte. Müssten wir dann unseren Kindern erklären, dass sie zwar denken sie seien eine lebendige Person, aber das stimme gar nicht? Sie seien nicht mehr lebendig als der verstaubte Desktop PC im Büro? Inwiefern sind Konzepte wie Humanismus, Menschenrechte, Liebe, Freundschaft und Gemeinschaft von Bedeutung wenn das Grundsätzliche was uns ausmacht gar nicht wahr sein soll? Mir scheint, dass dies gar nicht in der Praxis angewendet werden kann und es deshalb auch niemand wirklich tut.

Wenn das Bewusstsein aber echt ist, wenn wir uns nicht täuschen wenn wir denken, dass wir lebendige Personen sind, dann muss dieses Bewusstsein zwangsläufig erklärt werden. Die Bibel berichtet davon, dass Gott, als er den Menschen schuf, Erde in seine Hände nahm und den Menschen formte. Dann blies er seinen Geist in den Menschen hinein und dadurch wurde dieser zu einer lebendigen Seele (1. Mose 2,7). Der Mensch besteht also durchaus aus Materie und ein nicht geringer Anteil der Existenz des Menschen ist Materie und kann durch Materie erklärt werden. Zu dem lebendigen Wesen mit einem Bewusstsein wurde der Mensch allerdings erst, als Gott seinen Geist in den Menschen hinein gelegt hat. Die Verbindung aus Materie und Geist macht dann am Ende den Menschen zum richtigen Menschen. Es ist interessant, dass der Mensch als Wesen im christlichen Glauben einen Körper bedarf um vollständig zu sein. Das ewige Leben wird für den Menschen nicht ausschließlich im Geist stattfinden sondern in der uns bekannten Verbindung aus Körper und Geist, der Mensch kann und soll seine Körperlichkeit nicht verlieren.

Das Wort Gottes zeichnet uns also grundsätzlich ein dualistisches Bild, es gibt den Körper (die Materie) und den Geist. Das Bewusstsein jedoch geht wohl vor allem auf den Geist zurück, dies lässt sich aus der Tatsache schließen, dass Gott keinen Körper hat und trotzdem bewusst ist. Die Erfahrung, dass der Mensch auch einen Geist hat, ist durch das Bewusstsein sehr unmittelbar, wird aber auch immer wieder auf subtile Art und Weise durch andere Phänomene erfahrbar. Das der Mensch einen Geist hat stellen alle Kulturen auf ihre eigene Art und Weise fest und verbinden damit unterschiedliche spirituelle Erlebnisse.

Auch im christlichen Glauben gibt es sehr viele spirituelle Erfahrungen und es ist ein Paradoxon, das viele Menschen gar nicht auf die Idee kommen sich mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen wenn sie intensive spirituelle Erlebnisse suchen.

Insgesamt zeichnet also das Wort Gottes im Bezug auf das Bewusstsein vielmehr ein Bild welches mit unserer unmittelbaren Wahrnehmung übereinstimmt und welches uns nicht dazu zwingt unsere eigene bewusste Existenz zu verleugnen. Dies gilt sowohl im Bezug auf das Bewusstsein als auch im Bezug auf spirituelle Erfahrungen die Menschen machen können. Das Bewusstsein als Teil des menschlichen Geistes würde jedoch das materialistische Weltbild kippen und kann daher mir und dir eine Tür öffnen zum Glauben!

Einfluss des Atheismus auf den Glauben

Wir leben in einer atheistischen Gesellschaft und selbst wenn wir uns stark dem Glauben an Jesus Christus hingeben, gibt es einen starken Einfluss durch die atheistische Denkweise auf unser persönliches Denken. Ich glaube dieser Einfluss wird oft unterschätzt von Christen und möchte hierzu ein paar Gedanken teilen.

Der Atheismus tritt in unser aktuellen Zeit vor allem gepaart mit dem Materialismus auf. Der Glaube daran dass es keinen Gott gibt verbindet sich mit dem Glauben daran, dass es ausschließlich die physische Welt gibt, die wir erfahren und „messen“ können. Beide Überzeugungen haben einen großen Einfluss darauf wie wir die Welt wahrnehmen, was wir glauben was richtig und wahr ist.

Zweifel am Übernatürlichen

Mein erster Punkt ist der Zweifel am Übernatürlichen. Die materialistische Denkweise lässt nichts gelten was man nicht messen und nachweisen kann. Daher sind Wunder oder Wirkungen die einen Ursprung außerhalb unserer erfahrbaren Welt haben nicht denkbar. Für das menschliche Denken und auch für die Mathematik ist es einfach sich mehrere Dimensionen vorzustellen die aufeinander Einfluss haben. Trotzdem lehnt der Materialismus die Vorstellung pauschal ab, dass es mehr geben könnte als die unmittelbare erfahrbare Welt. Jegliche Denkart die damit rechnet, dass es mehr als die unmittelbar erfahrbare Welt gibt wird als naiv abgelehnt.

Die Bibel hingegeben beschreibt, dass Gott außerhalb unseres Systems ist, er ist weder unserem Raum noch unserer Zeit unterworfen. Die Existenz unabhängig von der Zeit wird als Ewigkeit bezeichnet. Daher ist Gott nicht messbar, nicht auffindbar, oder nachweisbar mit den klassischen wissenschaftlichen Methoden, weil er außerhalb des Systems ist.

Wir lernen aus der Bibel aber auch, dass es (mindestens) eine Dimension gibt die unsere Dimension überlagert. Wir können diese Dimension nicht sehen, aber sie hat trotzdem Einfluss auf unsere Dimensionen. Diese andere Dimension wird als unsichtbare Welt bezeichnet. Die Vorstellung davon, dass diese Dimension irgendwo in unserer Welt lokalisiert werden kann und sich quasi im irdischen Himmel, also über uns befindet, wird im neuen Testament klar gestellt und als parallele Welt beschrieben die nicht lokalisiert werden kann.

Die Auswirkungen der anderen Dimension und des Wirken Gottes auf unsere Dimension wird üblicherweise als übernatürlich bezeichnet. Solche Auswirkungen können übernatürliche Spontanheilungen sein, aber auch Kraftwirkungen, oder sich als unscheinbare Fügungen zeigen. Aber obwohl Christen an einen Gott glauben, der außerhalb des Systems ist und der allmächtig ist, fällt es vielen schwer sich vorzustellen, dass Gott so von außen eingreift, dass unsere physischen Gesetze übergangen werden. Und dies liegt genau an dem materialistischen Einfluss der sich selbst solche Überlegungen verbietet.

Zweifel am Eingreifen Gottes

Mit der gleichen Begründung komme ich zu meinem zweiten Punkt, dem Zweifel am Eingreifen Gottes insbesondere in das eigene Leben der betroffenen Person. Der Atheismus glaubt nicht, dass es einen Gott gibt, daher erübrigt sich jegliches Rechnen damit, dass Gott in das eigene Leben eingreifen kann und wird.

Tragische Weise geht das vielen Christen ganz genau so. Obwohl sie glauben, dass Gott existiert rechnen sie nicht mit seinem alltäglichen Wirken im eigenen Leben. Stattdessen wird Gott irgendwie in den Himmel verwiesen, und spielt hauptsächlich dann eine Rolle, wenn es um ein Leben nach dem Tod geht. Doch diese Denkweise ist fatal und absolut unbiblisch. Die Bibel zeigt sehr deutlich auf, dass Gott zwar außerhalb des Systems ist, aber gleichzeitig ständig in das System eingreift und es im Großen und Ganzen steuert. Die Verheißungen Gottes beziehen sich eindeutig nicht nur auf ein Leben in Ewigkeit sondern ganz besonders auch schon auf das Leben im Hier und Jetzt.

Dieses Denken hat zwei Implikationen. Wenn man nicht an das Eingreifen Gottes und an das Eintreten seiner Verheißungen glaubt, dann hat man nur eine schwache Hoffnung. Die Hoffnung bezieht sich dann ausschließlich auf die Ewigkeit aber nicht auf das jetzige Leben. Und jenachdem wie alt man ist, kann dieses Leben noch sehr lange gehen. Diese fehlende Hoffnung hat einen großen Einfluss auf die psychische Verfassung eines Menschen, weil die Aussicht auf ein ewiges Leben eben nicht viel bringt wenn man gerade Anfang 20 ist und an einer schweren Depression leidet. Die unmittelbare Zusage Gottes jedoch, dass er einen aus dieser schweren Situation heraus retten wird, bewirkt dass man für jeden neuen Tag neue Kraft schöpfen kann.

Zum Anderen schwächt die genannte Überzeugung erheblich die eigene Beziehung zu Gott. Wenn man weiß, dass Gott zwar eingreifen könnte, es aber nicht tut, dann sieht man auch keinerlei Grund dafür den Kontakt zu Gott aufzunehmen um ihn um etwas zu bitten. Und dies hat erheblichen Einfluss darauf, ob man mit Gott spricht (betet) und wie häufig man dies tut. Man sollte nicht nur aus dem Grund mit Gott sprechen weil man etwas von ihm möchte. Aber das der Mensch etwas von Gott möchte ist an sich nichts Verwerfliches. Gott selbst hat gesagt, dass wir ihn doch fragen sollen wenn wir etwas benötigen und, dass er es uns dann gerne geben wird.

Alleinige Verantwortung und Sorgen

Damit einher geht, dass man nur selbst für die eigenen Probleme verantwortlich ist und dafür wie das eigene Leben verläuft. Das heißt es liegt nur an einem selbst, an den eigenen Entscheidungen, an der eigenen Leistungsfähigkeit ob das Leben gelingt oder eben nicht. Eine Lebenskrise, eine Ehescheidung, eine schwere Krankheit, ob man diese Dinge bewältigt, das liegt nur an einem selbst, Gott wird dort nicht helfen. Diese Einstellung kann Menschen stark antreiben zu Höchstleistungen, aber genauso oft zerstört diese Einstellung Menschen auch. Nach meiner Erfahrung haben (fast) alle Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen. Wenn man glaubt, dass alles von einem selbst abhängt, dann wird ein riesiges Gewicht auf jede Handlung, jede Entscheidung und jede Leistung gelegt. Und wann immer man selbst nicht fähig ist bestimmte Leistungen zu erbringen ist man geschockt über sich selbst, weil man ganz genau vor Augen hat wohin das führt: In die eigene Bedeutungslosigkeit und in den eigenen Ruin. Daraus resultiert ein ständig anhaltender Stress und Sorgen über das alltägliche Leben. Innerlich ist man über sich selbst enttäuscht und man schreit sich selbst innerlich an, dass man sich doch mehr anstrengen müsse. Doch dieser innere Konflikt führt in der Regel nicht zu einer besseren Leistung sondern zur Resignation und Krise.

Die Bibel zeigt uns: Das Leben des Menschen ist in der Hand Gottes. Das heißt, dass Gott maßgeblich das Leben des Menschen beeinflusst und in bestimmte Richtungen lenkt und zwar ganz unabhängig davon was der Mensch kann oder tut. Tatsächlich spielt insbesondere der Wille des Menschen auch in der Bibel eine erhebliche Rolle. Insbesondere der Entschluss an Jesus zu Glauben hat erheblichen Einfluss auf das jetzige Leben und die Ewigkeit. Gott entzieht dem Menschen also nicht jede Verantwortung. Aber im Vergleich zur alleinigen Verantwortung wird diese Verantwortung deutlich geschmälert. Der eigene Wille des Menschen hat auch aus christlicher Sicht einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf eines Lebens. Die eigene Leistung und Leistungsfähigkeit des Menschen jedoch spielt eine wesentlich geringere Rolle als der Mensch es zunächst oft glaubt.

Wenn man diese Wahrheit richtig gegriffen bekommt, dann kommt man in die richtige Balance. Man hört auf sich um alles zu sorgen und sagt Gott, dass man erwartet, dass er seinen Job macht (und vertraut darauf). Man erkennt an, dass das eigene Scheitern und die eigene schwache Leistungsfähigkeit nicht lebensentscheidend ist und wird daher dem Gegenüber viel entspannter. Hier liegt ein großes Anti-Stress-Potential eine Möglichkeit der allgemeinen Gelassenheit im Leben. Aber man muss dann auch aktiv die eigene Verantwortung an Gott abgeben und alte Denkmuster aufbrechen.

Da Gott den Menschen jedoch auch Verantwortung und Spielraum gibt kann man herausfinden wie groß diese sind und diese dann aktiv wahrnehmen. Damit unterscheidet man sich erheblich von Menschen die an einen Fatalismus glauben und sich passiv ihrem Schicksal hingeben (meist nicht gelassen sondern enttäuscht und traurig). Gott ruft den Menschen schon auf aus der Passivität herauszukommen, aber er ruft den Menschen nie in einen Leistungsdruck oder Stress hinein.

To be continued… Ich hoffe das segnet euch und bis bald.

Stehe zu dir und deinen Werten

Kennst du das? In einer sozialen Situation wird etwas entschieden was du nicht gut findest. Die Mehrheit im Raum wird es jedoch anders sehen als du. Zumindest bist du davon überzeugt, daher erhebst du keinen Einspruch.

Wenn mir das passiert finde ich es ätzend, aber es kommt immer mal wieder vor. Wir alle haben unsere persönlichen Werte und besonders als Christen haben wir recht festgelegte Werte die uns sehr wichtig sind und nach denen wir unser Leben ausrichten. Diese Werte stehen oft nicht im Einklang mit den Werten der Mehrheit in der Gesellschaft, daher stehen wir in einem Spannungsverhältnis.

Auf der einen Seite sind dort die Werte und Meinungen meiner Mitmenschen, oftmals Atheistisch eingestellte Mitmenschen. Deren Meinungen decken sich häufiger nicht mit unseren Meinungen. Jeder von uns sehnt sich aber danach in einer Gruppe akzeptiert und gewertschätzt zu werden, und allzu große Meinungsverschiedenheiten laufen dieser Akzeptanz entgegen. Es ist daher eine normale Tendenz, dass wir versuchen uns so gut es geht einer Gruppe um uns herum anzupassen. Das gilt umso mehr, je mehr Zeit wir in dieser Gruppe verbringen, wie z.B. bei der Arbeit oder auch in der Kirche.

Auf der anderen Seite sind dort unsere eigenen Werte und Meinungen. Um uns einer Gruppe anzupassen kann es passieren, dass wir unsere Werte nicht kundtun oder sogar nicht ausleben. Bei manchen Werten kann es sein, dass wir diese einfach verstecken um nicht anzuecken. Dies scheint auf dem ersten Blick eine mögliche Lösung zu sein. Aber je mehr man auf diese Art und Weise handelt, desto mehr kommt man mit sich selber (und Gott) in einen Konflikt. Und dieser Konflikt wird schnell zu einem psychologischen Problem der sich in unterschiedlichen Symptomen äußern kann, vor allem aber zu einem geringen Selbstwertgefühl führt.

Das Buch Daniel in der Bibel beschäftigt sich mit diesem Phänomen ausführlich. Es zeigt jedoch vor allem wie Daniel mit solchen Situationen umgeht. Der damalige Diktator in Babylon hat ein neues Gesetz erlassen, dieses Gesetz besagte nicht weniger, als das jeder Bürger der Nation den Diktator anbeten soll. Daniel jedoch glaubte an Gott und wusste um das Gebot das man nichts und niemanden sonst außer Gott anbeten soll. Deshalb widersetzte er sich mutig dieser Weisung und riskierte damit sein Leben. (Lies doch gerne mal wieder das Buch Daniel, es lohnt sich!)

Als Christen müssen wir diese Spannung aushalten und wir müssen auch in Kauf nehmen, dass wir nicht in jeder Gruppe akzeptiert und wertgeschätzt werden. Es ist wichtiger, dass du lernst zu deinen Überzeugungen und Werten zu stehen und diese auch kundzutun. Dadurch löst du einen inneren Konflikt auf und findest mehr Selbstachtung, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit. Für mich ist das immer mal wieder ein Thema, aber mit Gottes Hilfe können wir genau das schaffen. Wenn wir uns darauf einlassen, dann ist dies ein Werk, dass der Geist in uns bewirkt. Deswegen rufe ich dich auf, stehe zu dir und zu deinen Werten. Stehe zu Jesus und zu deinem Glauben. Jeden Tag neu!

Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Ängstlichkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

2. Timotheus 1,7

Freiheit – Wirklich frei sein!

Stellt euch einen Kerker vor der dunkel ist und nackte Wände hat. In dem Kerker kann man nirgendwo komplett stehen und das Fenster ist sehr klein. Ein Gefangener verbringt dort 10 Jahre. Er ist gequält, sein Geist ist zerbrochen sein Körper missgebildet. Er kann nichts machen was er in Wahrheit tun möchte sogar seine Mahlzeiten muss er immer zu bestimmten Zeiten innerhalb von 10 Minuten einnehmen. Doch dann kommt endlich der Tag der Freiheit. Der Mann geht hinaus und steht endlich wieder unter freiem Himmel. Er hat seit Jahren nicht mehr gesprochen doch nun sagt er leise: „Wie wunderschön“.  Er sucht sich Arbeit auf einem Schiff. Eines frühen Morgens geht er auf das Deck des Schiffes. Alle Schlafen noch, doch er sieht den Horizont an, an dem die Sonne aufgeht. Er lächelt von der Schönheit beglückt und atmet tief ein.

Das Bild verdeutlicht uns zwei Begriffe. Gefangenschaft bzw. Gebundenheit und Freiheit bzw. Weite. Ich brauche nicht mehr viele Definitionen bringen für diese Begriffe denn das Bild beschreibt es sehr gut. Der Mann ist erst gefangen, er kann nicht tun was er möchte und ist somit nicht frei. Die Unfreiheit zerstört ihn. Doch dann kommt er in die Freiheit und diese bringt ihn auf einen Weg der Heilung. Er kann nun entscheiden was er machen möchte und tut dies auch. Er kann frei entscheiden und findet dadurch Weite. Das ist wahre Freiheit.

Wir alle lieben Freiheit und wir alle wollen Freiheit. Doch in Wahrheit ist der Mensch erst mal nicht frei. Das glauben viele Menschen nicht und erkennen es bei sich selbst nicht. Doch in Wahrheit gibt es innere und äußere Zwänge die uns gefangen halten. Manchmal ist es echte Gefangenschaft im Gefängnis oder andere Menschen rauben uns unsere Freiheit. Aber es gibt noch andere Unfreiheiten von denen alle Menschen betroffen sind und das sind die inneren Gebundenheiten. Diese Unfreiheiten sind: Traurigkeit oder Depression, Angst, Hass und Zorn, Sucht, Sünde, Gesetzlichkeit und die Scham.

Depression sagt: Ich bin so traurig, ich möchte sterben. Der Tod kommt nahe und man reagiert damit dass man aufgibt. Angst sagt: Der Tod ist stärker als ich. Täglich greift er mich an und wird mich schließlich besiegen. Hass und Zorn sagt: Für mich nicht den Tod, aber der Andere der muss sterben. Sucht sagt: Ich will jetzt Befriedigung auch wenn ich morgen dafür sterben muss. Sünde sagt: Ich brauche ein bisschen Tod um wirklich leben zu können. Auch die Gesetzlichkeit führt den Menschen in eine innere Gebundenheit und diese sagt uns: Wenn du nicht perfekt bist, dann musst du sterben. Und Scham wiederum spricht: Ich bin ein verdammter Todesbringer. Dafür muss ich selbst sterben.

Jede innere Gefangenschaft hat ihren Ursprung in dem Tod und der Tod wiederum hat Macht über uns weil wir uns vom wahren Leben gelöst haben, von Gott. Wenn wir ehrlich mit uns sind dann kommen wir alle zu dem Schluss dass wir mindestens einer der Gebundenheiten gut kennen und sie in Wahrheit hassen. Aber es gibt einen Weg diese Gebundenheit zu durchbrechen und in wahre Freiheit zu kommen, es gibt einen Weg in ein Leben zu kommen in dem man tun kann was man wirklich möchte in dem man sein kann wer man wirklich ist. Und dieser Weg ist Jesus. Das ist die frohe Botschaft, dass ein Weg geschaffen wurde um endlich von dem Dreck frei zu kommen. Es hört sich komisch an aber es ist wahr, genau deswegen ist Jesus gekommen: Um uns endlich frei zu machen!

In Lukas 4,18 sagt Jesus:

Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt mit dem Auftrag, den Armen gute Botschaft zu bringen, den Gefangenen zu verkünden, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen werden, den Unterdrückten die Freiheit zu bringen. (Lukas 4,18)

Und in Kolosser 2,20 steht:

Wenn ihr nun mit Christus gestorben seid, dann seid ihr auch von den Mächten und Zwängen dieser Welt befreit. (Kolosser 2,20)

Jesus ist gekommen um dich von deinen inneren Gefangenschaften zu befreien! Wenn du Jesus als dein Retter annimmst, und Gott als deinen Vater, wird genau das geschehen! Du wirst frei werden. Es ist so krass aber jeder Christ, der ein Bekehrungserlebnis hatte, kennt das sehr gut und kann es bezeugen. Jesus hat uns von einer unserer schlimmsten Gebundenheiten befreit und das häufig von einem Tag auf den Anderen: Depressionen plötzlich weg. Ängste? Plötzlich voller Mut. Alkoholabhängigkeit, plötzlich ohne Probleme trocken. Hass? Plötzlich ein riesiges Herz für andere Menschen. Was in diesen Momenten geschieht ist übernatürlich und kann von keinem Therapeuten in noch so vielen Sitzungen vollbracht werden. In Hebräer sehen wir dass das wahr ist auch insbesondere im Bezug auf die Angst:

So hat er die befreit, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben lang geknechtet waren. (Hebräer 2,15)

Jesus ist gekommen um uns frei zu machen und mit dem ersten Schritt gewinnen wir unglaublich viel Freiheit. Doch in mancher Gebundenheit bleiben wir doch drin. Und meistens gibt es davon eine Sache die sich mit der Zeit verstärkt und uns in einen neuen Zustand der Qual führen kann. Ich glaube das ist für viele Christen ein Turning-Point. Bisher war der komplette Weg ein Selbstläufer aber die neue Gebundenheit wirft plötzlich viele Fragen auf.

Die Geschichte Israels von der Sklaverei bis hin zum Einzug in das verheißene Land ist ein Bild für das Leben eines Christen mit Gott. Gott führte zunächst das Volk aus der schlimmsten Gefangenschaft. Das war ein unglaubliches Wunder und ist ein Bild für das erste hinausführen aus unserer inneren Gefangenschaft. Doch das neue Leben ist noch nicht das verheißene Land. Denn um dort einzuziehen muss das Volk ganz auf Gott vertrauen und lernen zu kämpfen. In Galater heißt es:

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! (Galater 5,1)

So ist das auch bei uns. Der erste Befreiungsschlag ist großartig und überwältigend. Aber in Wahrheit ist das der Beginn einer Reise in eine unglaubliche Freiheit. Das ist das Ziel Gottes mit dir, er möchte dich vollkommen frei und glücklich sehen und im Gegensatz zu der Gebundenheit bedeutet das im Inneren: Kraft, Lebenslust, Mut, Frieden, Freude und Liebe. Auf dieser Seite des Lebens sind unsere Beziehungen und Freundschaften intakt, die finanzielle Versorgung ist gesichert, Schwierigkeiten und Probleme verunsichern uns nicht sondern gelten für uns als Herausforderungen, Frauen werden immer hübscher und Männer immer stärker. Man ist glücklich und das Leben ist jeden Tag ein Fest. In Sprüche 15,15 heißt es:

Für den Niedergeschlagenen ist jeder Tag eine Qual, aber für den Glücklichen ist das Leben jeden Tag ein Fest. (Sprüche 15,15)

Das ist das Ziel welches Gott für uns hat, sicher dieses wird in diesem Leben nicht hundertprozentig erreicht werden, das sollte uns klar sein. Aber die 90% sind definitiv drin und sind viel herrlicher als 90% Gebundenheit!

Und nun du… Wie frei bist du wirklich? Wir hatten zu Beginn gesagt, dass Freiheit bedeutet dass man tun kann was man wirklich möchte. Das hört sich biblisch gesehen ganz schön komisch an. Ich bin aber trotzdem überzeugt dass es wahr ist, lass mich versuchen das zu erklären:

Viele von uns denken, dass sie frei sind. In Wahrheit sind sie jedoch nicht frei. Sie sagen, dass sie ihre Entscheidungen frei treffen und somit sind sie frei. Dabei übersehen sie jedoch, dass sie in ihrem Entschluss schon von etwas beeinflusst wurden. Innere Zwänge beeinflussen unsere scheinbar freie Entscheidung, die dann jedoch gar nicht frei ist. Eins der einfachsten Beispiele ist Angst:

Eine Person hat Flugangst. Daher fährt diese Person auch lange Strecken mit dem Zug oder dem Auto. Die Person sagt sich: „Ich könnte ja fliegen. Aber ich möchte es nicht deswegen fahre ich mit dem Auto.“ Das ist nicht wahr, die Entscheidung nicht zu fliegen ist nicht frei sondern schon beeinflusst von der Angst. Ohne Angst wärst du frei, denn dann würdest du fliegen und es sogar genießen.

Zweites Beispiel: Eine Person raucht. Zwischendurch denkt sie an das Aufhören aber tut es dann nicht, denn sie sagt sich: „Ich will ja eigentlich gar nicht aufhören zu rauchen. Ich rauche sehr gerne und deswegen bin ich frei in meiner Entscheidung es zu tun. Das ist jedoch nicht wahr. Denn die Entscheidung ist schon beeinflusst von der Sucht. Wenn man raucht vergiftet man seinen Körper sodass er schließlich immer kranker wird. Niemand will jedoch immer kranker werden und doch tut man es. Es ist also ein Widerspruch man kann nicht frei sein in seiner Entscheidung wenn man sich für etwas entscheidet was einen letztlich unfreier macht. Und genau das tun Krankheiten sie machen uns unfrei. Wenn du wirklich frei wärst würdest du einfach aufhören deinem Körper zu schaden und wärst trotzdem genauso zufrieden und glücklich wie vorher. Aber die Sucht hat dich gebunden und deine Entscheidung schon innerlich beeinflusst.

Drittes Beispiel: Depression. Ein typisch depressives Verhalten ist es nicht mehr aus dem Bett herauszukommen und häufig erst recht nicht aus dem eigenen Haus. Eine Person sagt sich: Ich könnte ja aufstehen, aber ich habe eben keine Lust. Das ist nicht wahr, in Wahrheit wollen wir alle leben, erleben und glücklich sein. Wir wollen Neues entdecken und Schönheit bestaunen. Mit Sinnen wahrnehmen und Freude verspüren. Aber die Depression hat die innere Entscheidung schon beeinflusst und so tut man nicht was man eigentlich möchte.

Jesus will das du wirklich frei bist. Nicht nur scheinbar, sondern so richtig. Er will das die inneren Zwänge aufhören ihre Macht zu haben, sodass du genau das tun kannst was du auch tun möchtest. Und jetzt kommt es: Denn genau dazu wurdest du geschaffen! Du wurdest geschaffen um deinen freien Willen zu nutzen in völliger Freiheit.

Was für eine riesige Lüge lauert hier die wir nun aufdecken können. Manche denken, dass Jesu Nachfolge bedeutet, dass wir unseren freien Willen verachten und verleugnen und nur tun was Gott möchte. Doch das ist nicht wahr! Gott möchte stattdessen dass wir frei werden von inneren Zwängen um dann wirklich unseren freien Willen zu finden! Und oh Wunder, dieser unser freie Wille ist dann genau der Wille Gottes in unserem Leben. Hier leben wir unsere Berufung und folgen unserer wahren Leidenschaft. Das was wir dann tun macht uns dann glücklich und erfüllt uns. Wir leben vollkommen frei und trotzdem vollkommen nach dem Willen Gottes. Wow!

In Jeremia 29,11 heißt es:

Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. (Jeremia 29,11)

Friede, Zukunft und Hoffnung das wünschen wir uns alle und das ist genau das was sich Gott für uns wünscht: Den Menschen Frieden! Das Volk Israel musste lernen Gott zu vertrauen und musste lernen wirklich zu kämpfen um in das Verheißene Land einzuziehen. Wie aber kommen wir in diese Freiheit die Jesus uns geben möchte? Das ganze hört sich ja gut an, aber wie soll das gehen?

Zunächst einmal: Es ist alles ein Geschenk, es ist alles Gnade was wir bekommen. Hierfür aber dieses Bild: Ein Freund hat ein unglaubliches Geschenk für dich und erzählt dir das er etwas unglaubliches für dich hat. Er möchte jedoch, dass du vorbekommst und es dir persönlich abholst. Wenn du nun hin fährst um das Geschenk abzuholen, ist es deswegen kein Geschenk mehr? Doch es ist und bleibt ein Geschenk. So ist es auch mit unserem neuen Leben. Es ist reine Gnade es zu empfangen, aber das heißt nicht dass wir uns es nicht auch „abholen“ müssen. Das „Abholen“ ist zwar einfach, aber es muss trotzdem getan werden. Das ist keine Gesetzlichkeit das ist die Wahrheit der Bibel: In Johannes sagt uns Jesus:

Wenn ihr bei meinen Worten bleibt, dann seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien! (Johannes 8,31)

Was macht uns frei? Die Wahrheit. Interessanterweise wissen wir aus der Bibel dass Jesus die Wahrheit, der Weg und das Leben ist. Würden wir hier das Wort austauschen wäre die Aussage weiterhin wahr: Jesus macht uns frei. Die Wahrheit ist Jesus und das was Jesus zu uns spricht. Wenn wir diese Wahrheit hören, daran glauben dass es wahr ist, und uns es merken, dann passiert etwas, was wir als die Erneuerung des Denkens bezeichnen: Dadurch dass unsere Wissensbasis mit der Wahrheit übereinstimmt ändert sich unser Gehirn es ändert sich unsere Seele, wir fangen an anders zu denken und dieses Denken macht uns frei. Das weiß jeder Psychologe: Depression und Angst hat unglaublich viel mit dem Denken zu tun. Wenn wir immerzu Schlechtes denken, führt das zu negativen Emotionen und die wiederum beherrschen unser ganzes Sein und Tun.

In der Bibel hat Gott uns den Zugang zur Wahrheit gegeben, es ist das gesprochene Wort Gottes und wenn wir von der Wahrheit hören wollen dann ist die Bibel unser direkter Zugang zur Wahrheit. Wir müssen die Wahrheit jedoch auch glauben ansonsten wird unser tägliches Denken, Entscheiden und Handeln nicht davon beeinflusst. Das wäre dann nur ein erweitertes Wissen, es geht hier aber um ein erneuertes Denken.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Intimität mit Gott. Im zweiten Korinther können wir nachlesen wie es zur Freiheit kommt:

Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.  (2. Korinther 3,17)

Wenn der Geist an uns wirkt dann werden wir frei. Eines der bekanntesten Beispiele ist Worship. Wenn wir Gott intensiv anbeten und ihm die Ehre geben dann gibt es immer auch ein himmlisches Feedback und dieses Feedback ist Liebe und Freiheit und Freude. Im Lobpreis erlebt man immer wieder wie Ängste verstummen und Traurigkeit der Freude weichen muss. Wie wir überführt werden von unseren Sünden und Süchte gebrochen werden. Da wo Gott wirkt da hat der Tod und alle Unfreiheit keinen Platz. Deswegen kuschel dich so richtig an deinen himmlischen Papa. Sei ihm ganz nah indem du mit ihm sprichst und seiner Stimme lauschst. Gib ihm Lobpreis und du wirst bemerken wie die Freiheit in dir wächst. In Jakobus heißt es im Bezug zur Nähe zu unserem Vater:

Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. (Jakobus 4,8)

In meinen Worten heißt das: Wenn du dich an Gott ankuschelst so wird er dich auch zurückkuscheln und das wird dir unglaubliche Freiheit bringen.

Und zum Schluss: Gehe den Weg mit Gott weiter. Laufe deinen Lauf, bleibe belehrbar bis zum Schluss und nicht stur und überheblich. Dann wirst du erkennen dass du Siege erringst und du innerlich immer mehr Raum gewinnst. Ob wir wirklich frei sind das zu tun was wir tun möchten zeigt sich letztlich an unserer Fähigkeit zu lieben. Uns selbst zu lieben, andere Menschen zu lieben und Gott zu lieben. Denn genau dafür wurden wir geschaffen. Mögen wir gemeinsam diesen Weg gehen und schließlich mit Gott unser Ziel erreichen.

Seid gesegnet liebe Geschwister!

Aus dem „Ich“ ein „Wir“ machen

Ich erinnere mich noch gut an einen Streit zwischen mir und meiner Frau, der nun schon ein bisschen zurückliegt. Wir waren gerade auf dem Weg in die Gemeinde und stritten uns schon im Auto. Ich weiß nicht mehr worüber wir uns stritten, aber es war ein recht heftiger Streit (für meine Verhältnisse). Als wir ausstiegen ging es soweit, dass Johanna meinte sie könnte es gerade nicht aushalten und würde lieber nach Hause fahren.
Das machte mich besonders traurig. Wenn man sich streitet, es dann aber auch andere mitbekommen und es sogar so weit geht, dass sich kurzweilig die Wege trennen, demütigt man sich selbst und offenbart die eigene Unvollkommenheit und die Unvollkommenheit der Beziehungen die man pflegt.
Trotzdem, es war ja nicht nur einfach ihre Schuld, dass es so weit gekommen ist. In dem Moment traf ich eine Entscheidung von der ich glaube, dass es eine Eingebung von Gott war.

Ich guckte sie traurig an und sagte: „Schatz, so sind wir nicht.“

Innerhalb von Sekunden änderte sich die Stimmung und wir beide wurden uns über die Lage des Streites bewusst und das wir beide daran Anteil haben. Als ich das sagte hatte ich keine Ahnung davon, welchen Effekt es haben wird. Aber im Nachhinein erkenne ich, dass ich damit aus dem Ich ein Wir gemacht habe. Es hat bei uns beiden die Perspektive geändert und wir haben das Wir über das Ich gestellt.

Ich glaube, dass es immer wieder wichtig ist aus dem Ich-Denken ein Wir-Denken zu machen. Ich glaube es ist ein Teil des Wesens der Liebe, dass man das Wir stärker betont als das Ich und Du. Denn die Liebe betrachtet sich nicht die ganze Zeit selbst, dreht sich also nicht um das eigene Ich. Gleichzeitig aber vergisst die Liebe auch nicht die eigene Person. Sie gibt sich nicht selbst auf, indem sie sich ausschließlich um den Anderen dreht. Stattdessen sieht die Liebe ein Wir in dem die Bedürfnisse der Beteiligten bestmöglich erfüllt werden.

In Korinther heißt es:

Wenn ein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit, und wenn ein Teil geehrt wird, ist das auch für alle anderen ein Anlass zur Freude. – Korinther 12,26

Die Bibel beschreibt die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen als einen Körper. Und zeigt in diesem Vers die Besonderheit auf, dass Leid einer einzelnen Person der Gemeinschaft alle etwas angeht und betrübt. Gleichzeitig aber führt Ehre einer einzelnen Person der Gemeinschaft dazu, dass sich alle geehrt fühlen. Das Ich-Denken sieht das nicht, es leidet nur wenn die eigene Person betroffen ist, aber es freut sich auch nur wenn die eigene Person Grund zur Freude hat. Der Vers ruft uns dazu auf gemeinschaftlicher zu denken und sich selbst als Teil eines Ganzen zu sehen um den es eigentlich geht.

Diese Art zu denken ist unserer aktuellen Gesellschaft sehr fremd geworden, weil in den letzten Jahrzehnten das Individuum immer stärker betont wurde. Dass es tatsächlich real ein größeres Ganzes gibt, wird teilweise sogar komplett angezweifelt. Sogar für die Ehe wird häufig bezweifelt, dass es Sinn macht die Beziehung über das eigene Ich zu stellen. Die hohen Scheidungsraten sind ein Zeugnis dafür.

Die Bibel jedoch ist voll von dem Denken, dass es Gemeinschaften gibt die wiederum selbst ein ganzes bilden, und jedes Teil der Gesellschaft wichtig ist und seinen Platz einnehmen soll. Die Bibel denkt regelmäßig in Kategorien wie Städten, Nationen aber auch Familien und Ehen. Natürlich nicht zu vergessen: Das Volk Gottes als ein eigenes Gebilde sowie die einzelnen Gemeinden als ganzheitliche Gebilde.

Denkt nur daran, wie Jesus die Gemeinden ansprach in der Offenbarung! Er redete mit Gemeinden so als wenn er mit bestimmten Personen sprach. Dabei stellte er nicht einfach nur bestimmten Personen ein Zeugnis aus, sondern Pauschal der ganzen Gemeinde! Heutzutage würden wir sagen, dass das nicht in Ordnung ist. Dass man nicht einfach alle über einen Kamm scheren darf. Dabei wird aber vergessen, dass es eben doch geht weil mehrere Teile zusammen wieder ein Ganzes ergeben welches vom Wert über den einzelnen Teil liegt!

Uns liegt dieses Denken oft so fern. Hast du schon mal gesagt: Unsere Gemeinde ist etwas träge/altmodisch/konservativ/nicht so lebendig? Wenn ja, dann bedenke danach noch einmal, dass du Teil dieser Gemeinde bist. Damit urteilst du auch über dich selbst.

Bleiben wir bei dem Bild der Bibel mit dem Körper. Angenommen drei Finger deiner Hand tun weh, nur der Zeigefinger nicht. Dann würdest du doch trotzdem sagen: Meine Hand tut weh. Der Zeigefinger gehört auch zur Hand und schmerzt nicht, trotzdem würdest du über die ganze Hand das Urteil fällen dass sie schmerzt. Um es klar zu machen was zum Beispiel gemeint sein kann: Angenommen drei Viertel der Gemeinde sind in ihrem Glauben nicht lebendig, ja eigentlich inaktiv. Das andere Viertel ist lebendig und aktiv. Trotzdem kann Gott zu recht das Urteil treffen, dass die Gemeinde nicht lebendig ist. So würdest du es auch mit deiner Hand tun! Natürlich kannst du deinen Zeigefinger betrachten und feststellen, dass dieser nicht schmerzt und gesund und stark ist, trotzdem würde der Rest deiner Hand ja noch schmerzen. Der Finger kann so stark sein wie er möchte die Fähigkeit der Hand das zu tun was sie tun soll ist trotzdem erheblich eingeschränkt!
Wir alle sollten zurückkehren zu einem Denken welches der Wahrheit entspricht. Nämlich, dass wir alle Teile sind eines größeren Ganzen und dass das Wir zunächst erkannt werden muss und danach das „Ich“ dem „Wir“ untergeordnet werden sollte.
Was denkst du? Siehst du das größere Ganze in dem du dich eingliederst? Welche Aufgabe oder Teil hast du in diesem Ganzen? Oder vernachlässigst du evtl. sogar die Gemeinschaft um die eigene Person zu stärken?
Ich segne euch!

Menschsein bedeutet Gott kennenzulernen

Wenn man sich das Leben anschaut, dann erkennt man, dass Gott Freude hat an der Entwicklung des Menschen. Es scheint sogar noch viel mehr so zu sein, dass es in unserem Leben genau darum geht, dass wir uns zu dem hin entwickeln wozu Gott uns geschaffen hat.

Und damit meine ich jetzt nicht einfach nur, dass wir bestimmte Fähigkeiten erlangen die für unsere Persönlichkeit typisch sind. Ich meine es noch viel fundamentaler. Der Mensch wird ein Wesen, indem er zunächst sich selbst und seine Umfeld erkennt. Dann ist er mit Eindrücken konfrontiert die ihm erkennen lassen, dass es in der Welt so etwas wie das Gute und das Böse oder Schlechte gibt.

Im Laufe seines Lebens ist er dann immer wieder damit konfrontiert eigene Entscheidungen zu treffen die die Welt eher zum Bösen oder zum Guten hin verändern. Das heißt, damit der Mensch Mensch sein kann und mit Gott in Ewigkeit leben kann muss er zunächst Gott in seinem Grundwesen kennen lernen, damit die Beziehung in der Ewigkeit hält.

Wie aber lernt der Mensch Gott kennen? In diesem Leben insbesondere darüber, dass der Mensch lernt was Gott nicht ist.

Der Mensch lernt die Nähe Gottes zu schätzen indem er die Ferne des Ewigen erlebt. Hier ein Vergleich: Wir kennen warm und kalt. Aber eigentlich gibt es diese beiden Konzepte nicht. Es gibt Wärmeenergie die entweder hoch ist oder niedrig. Oder wir kennen Hell und Dunkel. Aber in Wahrheit gibt es Dunkelheit nicht, sie ist nur die Abwesenheit von Licht. So ist das Böse in unserem Leben die Abwesenheit Gottes. Oder besser formuliert: Dort wo Schlechtes oder Böses passiert, dort passiert nicht der Wille Gottes.

In dem Werde-Prozess des Menschen erkennt dieser dann irgendwann, dass er das Gute möchte und damit in Wahrheit Gott selbst und zwar ausschließlich. Was sich jetzt so logisch anhört, ist in der Realität aber ein mühsamer Prozess. Denn in Wahrheit ist der Mensch häufig in diesem Leben von dem Bösen und Schlechten fasziniert und läuft diesem mit ganzem Eifer nach. Es dauert oft Jahre bis der Mensch dann unter Schmerzen zugibt, dass das Müll war und sich ganz und gar nicht gelohnt hat.

Und manchmal geschieht es bei Menschen eben nie. Die Bibel sagt, dass Menschen die nicht für sich erkennen, dass sie das Gute wollen und damit eben Gott, dass diese nicht den Übergangsprozess in die Ewigkeit mitgehen werden. Von der Ewigkeitsperspektive ist es so als hätten diese nie existiert.

Gott hat mit dir ein freies Wesen geschaffen mit einem freien Willen. Damit die Beziehung zwischen zwei Wesen auf Dauer funktioniert, und die Ewigkeit ist eine sehr lange Zeit, ist es notwendig dass sie lernen sich zu lieben. Das braucht jedoch Zeit und man muss sich erst kennen lernen. Zum einen sich selbst und zum anderen den Gegenüber. Genau das geschieht in Wahrheit in dieser Zeit auf der Erde. Du lernst dich selber kennen und du lernst Gott kennen, durch all die verschiedenen Art und Weisen wie er dir begegnet.

Deswegen lebst du, weil du ein eigenes Wesen bist welches sich frei entscheiden kann. Dafür hast du jetzt etwa 80 Jahre Zeit. Warum so kurz? Weil Gott Erbarmen mit dir hat und es vorzieht dich so schnell wie möglich in die viel bessere Welt zu bringen. Warum so lange? Weil man den Ewigen nun mal nicht in 10 Minuten kennen lernt… Am Ende haben wir alle die freie Wahl, aber die Entscheidung für Gott ist eben unermesslich viel besser als dagegen.

Wenn du das Schlechte dieser Welt erlebt hast und eventuell Gott dafür die Schuld gibst, dann kann ich nur sagen: Bleib dran! Denn dann bist du schon so weit, dass du erkannt hast, dass du das Schlechte nicht magst. In Zukunft darfst du dann noch den weiteren Schritt gehen und erkennen, dass Gott gut ist.

Sei gesegnet mein Freund!

Woran denkst du so am meisten?

Hey du, wenn du so an deinen Alltag denkst, was beschäftigt dann in der meisten Zeit dein Denken? Worum kreisen deine Gedanken so am meisten? Ich glaube, dass man zu jeder Lebensphase so eine Liste machen kann worum sich die Gedanken häufig am meisten kreisen. Das ändert sich dann wenn man in die nächste Lebensphase kommt. In der späten Teenager Zeit zum Beispiel haben sich meine Gedanken grob vor allem um folgende Themen gedreht:

  • Feste Freundin
  • Sexualität
  • Schule / Klausuren / Noten
  • Fitness
  • Party

Wenn ich keine Freundin in der Zeit hatte, habe ich mir gewünscht eine zu bekommen und wie ich das anstellen kann… Als ich eine hatte habe ich darüber nachgedacht wie ich sie behalten kann…

Heute wiederum beschäftigen mich andere Sachen und prägen mein Denken:

  • Arbeit
  • Geld
  • Wohnungssuche
  • Ehe
  • Wann Kinder haben?
  • Wann eine Auto haben?
  • usw.

Es ist okay über all diese Sachen nachzudenken und ich wette du wirst dich selbst in mindestens einer dieser Sachen wieder finden. Aber all diese Sachen haben etwas gemeinsam: Sie sind grundsätzlich irdisch, und zwar im Unterschied zum Himmlischen. Lest dazu doch bitte mit mir Kolosser 3,1-4:

Da ihr nun also zusammen mit Christus auferweckt worden seid, sollt ihr euch ganz auf die himmlische Welt ausrichten, in der Christus ´auf dem Ehrenplatz` an Gottes rechter Seite sitzt. Richtet eure Gedanken auf das, was im Himmel ist, nicht auf das, was zur irdischen Welt gehört. Denn ihr seid ´dieser Welt gegenüber` gestorben, und euer neues Leben ist ein Leben mit Christus in der Gegenwart Gottes. Jetzt ist dieses Leben den Blicken der Menschen verborgen. Doch wenn Christus, euer Leben, in seiner Herrlichkeit erscheint, wird sichtbar werden, dass ihr an seiner Herrlichkeit teilhabt.

In Vers 2 wird uns geraten, dass wir unsere Gedanken auf das Himmlische richten sollen. Das heißt wir haben hier einen konkreten Vorschlag dazu womit wir unser Denken füllen können all den ganzen Tag lang. Und zwar nicht mit all den irdischen Dingen die oft ja so wichtig erscheinen, sondern mit Himmlischen. Was damit genau gemeint ist wird in Vers 1 angedeutet: Dort im Himmel sitzt Jesus Christus zur Rechten Gottes. Himmlische Gedanken also, fangen immer mit Jesus an, sie berücksichtigen ihn, sie sind auf ihn fokussiert, sie erwarten sein lebendiges Handeln. Letztlich ist das gemeint was wir heute als geistlich bezeichnen würden. Um es deutlicher zu machen möchte ich Gedanken gegenüberstellen bei den ich glaube, dass die einen irdisch sind und die anderen himmlisch:

Irdisches Denken Himmlisches Denken
Ich Jesus, ich und wir
Mein Geld Die Mittel die ich zur Verfügung bekomme
Meine Leistungen Gottes Wirken
Meine aktuelle Situation Mein ganzes Leben im Plan Gottes
Meine Fehler Gottes Gnade
Meine Schwäche Gottes Stärke
Meine Kräfte Gottes unbegrenzte Möglichkeiten
Meine Gefühle Die Wahrheit

Das himmlische Denken ist durch und durch gut und wenn wir anfangen die Gedanken Gottes zu denken wird es uns beleben und glücklich machen. Aber es ist nun mal ganz anders als das irdische Denken. Es hat eine vollkommen andere Perspektive, die auf der Frohen Botschaft von der Rettung, Vergebung und dem ewigen Leben aufbaut.

Vor zwei Jahren hat mich Jesus berührt wie nie zu vor. In der folgenden Zeit war mein Denken (aus Gnade Gottes) voll vom himmlischen Denken! Ich bin zur Arbeit gegangen und konnte nicht aufhören an Jesus zu denken und über sein Wort nachzusinnen! Es ist wie eine Sucht! Denn wann immer ich darüber nachgedacht habe, hat es mich erfüllt und ich wurde mega glücklich. Allerdings habe ich nur ein Gehirn und wenn ich arbeiten musste, dann musste ich auch mal Pause machen von diesem Denken und mein Denken für einige Zeit auf das irdische konzentrieren.

Heute erlebe ich in meiner aktuellen Situation oft genau das Gegenteil. Gedanken an die Arbeit z.B. begleiten mich teilweise weiter,  auch wenn die Arbeit längst vorüber ist. Häufig bis in den Schlaf hinein oder bis tief in das Wochenende. Im Gegensatz zum Himmlischen Denken welches glücklich macht und leben bringt ist dies aber häufig ein Denken welches uns zermürbt, uns Angst macht, uns neidisch macht und Scham einflößt usw. Und wenn es das nicht tut, dann ist es doch zumindest ein Denken welches absolut sinnfrei ist. Es hat keinen bleibenden Wert und alles was daran verknüpft ist wird vergehen und vergessen sein. Genau in solche Situationen spricht Kolosser 3 hinein. Richtet eure Gedanken auf das was im Himmel ist! Das ist eine Aufforderung! Wir können also etwas tun und ändern, ja wir können Entscheidungen treffen!

Wie es damit gestellt ist bei uns selbst und bei anderen in der Gemeinde sehen wir oft bei lockeren Treffen. Wenn der Gottesdienst vorbei ist oder wenn das Hauskreis Programm noch nicht begonnen hat, kann man beobachten worüber die Leute reden. Nehmen wir dann als „Christen“ noch das Wort Jesus in den Mund? Oder kommen wir dann schnell zu Themen die uns eigentlich beschäftigen und ganz irdisch sind. Diesen Unterschied merken im übrigen auch außenstehende und Besucher ganz schnell, selbst wenn sie nicht bewusst darauf achten! „Sind die Christen denen ich hier begegne wirklich davon überzeugt wovon sie in ihren „Zeremonien“ sprechen? Wenn ja dann würden die doch auch darüber reden, oder etwa nicht? Passt doch irgendwie nicht zusammen, dass man an einen allmächtigen Gott glaubt, der erfahrbar zu einem spricht und man dann doch lieber darüber spricht wie gestern die Spülmaschine kaputt gegangen ist…“

Nur nebenbei: Ich will hier nicht verurteilen. Ich spreche hier ja auch zu mir selbst. In dieser Situation sollten wir aber das Wort Gottes beherzigen und unsere Sinne und unser Denken ganz auf das Himmlische ausrichten. Alle unsere Ziele sollten ganz darauf angepasst werden und wir können täglich mit  Jesus rechnen.

Was denkst du dazu so? Kennst du das auch, dass du manchmal ganz irdisch denkst? Und dann an anderen Zeitpunkten wieder ganz auf Jesus gerichtet bist? Wie erlebst du das himmlische Denken so?

Ich segne euch!

 

Den Demütigen kann man nicht demütigen – Demut lernen

Möchtest du von Gott benutzt werden? Hast du verstanden, dass Gott das Unmögliche durch dich tun möchte? Er möchte in dir sein Reich bauen und er möchte dich nutzen als ein Kanal durch den sein Segen vom Himmel in die Welt fließen kann. Möchtest du das? Wenn ja, dann wirst du im Laufe deines Weges gewiss an einer Sache nicht vorbeikommen: Demut.

Möglicherweise bist du schon ein demütiger Mensch, ein Mensch der nicht zu hoch von sich denkt und sich nicht über andere stellt. Sehr wahrscheinlich möchte Gott dich jedoch noch demütiger haben. Und je größer die Aufgabe die Gott dir geben wird, desto größer sollte deine Demut sein, damit der Segen nicht doch zum Fluch wird. Menschen ohne Gott sind innerlich Stolz und stellen sich nur allzu oft über andere Menschen. Beginnen wir unsere Beziehung zum lebendigen Gott, sind wir aber auch nicht von einem auf den anderen Tag demütig. Der Weg zur Demut ist für uns ein andauernder Prozess. Wenn du über deine eigene Demut nachdenkst, dann denke nicht daran wie demütig du blickst wenn dein Chef vor dir steht oder ein beeindruckender Freund, dem irgendwie alles im Leben gelingt. Denke an die Menschen die unter dir stehen, die den niedrigsten sozialen Status haben. Denke zum Beispiel an Obdachlose, Behinderte, Krüppel, psychisch Kranke, krankhaft Fettleibige, Flüchtlinge oder Prostituierte. Denke daran wie du so manche von denen anguckst wenn du ihnen begegnest (oder vielleicht auch nicht anguckst)? Den Demütigen kann man nicht demütigen – Demut lernen weiterlesen