Reifen im Glauben – Der Weg der Erkenntnis 1/X

Derzeit lese ich die Sprüche von Salomo und es ist interessant wie oft dort über die Gotteserkenntnis gesprochen wird. Eine Erkenntnis, die das Resultat der Weg der Weisheit ist. Es scheint mir als würde ich hier ein bisschen unbekanntes Territorium betreten und gleichzeitig aber einer wichtigen Lehre Jesu auf den Grund gehen.

Wenn wir an Jesus Glauben dann spielt unsere Zuwendung zu Gott eine ganz Entscheidende Rolle. Dieses ist der Zeitpunkt an dem wir uns für Jesus entscheiden und wir uns unter die Führung Gottes stellen. Wir wechseln vom „Team Darkness“ in das „Team Jesus“. Was auf dieses Erlebnis folgt sieht bei jedem Menschen individuell anders aus. Oftmals gehen wir allerdings fälschlicherweise davon aus, dass das wichtigste Ereignis nun hinter uns liegt. Wir haben das Team gewechselt und leben mit einer gewissen Freude darüber normal unseren Alltag. Ich möchte das mit einem Bild veranschaulichen:

Stell dir vor du würdest dein Leben lang nur Wasser trinken weil es nichts anderes gibt. Irgendwann würdest du jemandem begegnen, der dir von einer Coke (oder Pepsi) erzählt und dir dann eine eisgekühlte Dose von diesem Getränk reicht. Du bist überwältigt von dem Geschmack der Cola. Nun gehst du hin zu deinem Freunden und erzählst diesen von diesem neuen Getränk. Aber irgendwann ist die Cola leer und trotzdem schaust die Cola noch an und erzählst davon. Der echte Geschmack jedoch gerät in Vergessenheit… Der Clou der Geschichte ist, es gibt nicht nur eine Cola! Es gibt mehr! Es gibt einen unendlichen Vorrat und wenn du an der Kasse stehst und den Verkäufer danach fragst wie viel eine kostet, dann legt Jesus dir die Hand auf die Schulter, lächelt, und sagt: „Das geht aufs Haus!“

Die Geschichte soll verdeutlichen, dass wir in der Regel unseren Glauben unterschätzen und/oder den wahren Kern gar nicht richtig kennenlernen und verstehen. Zu oft denken wir, dass das was wir erlebt haben schon alles war was man erleben und erfahren kann. Wir untertreiben die Kraft Gottes, und wir servieren anderen Menschen die Frohe Botschaft viel zu kalt! Die einfache Wahrheit die dahinter steckt, ist dass es mehr gibt, als das was wir kennen. Und auch die krassesten Erlebnisse und Erkenntnisse die Menschen haben, die gleichzeitig mit uns ihr kurzes irdisches Leben auf der Erde verbringen, reichen nicht an die Grenze heran. Es gibt mehr! Und du darfst diese verborgenen Dinge die in Gott ruhen entdecken!

In Matthäus 13, ab 24, erzählt Jesus das Gleichnis von dem Bauer und den Schnittern. Das Gleichnis und die Deutung ist sehr wichtig also kann ich es euch nur ans Herz legen es zu lesen. Fakt ist das Jesus die Christen vergleicht mit einem Weizen-Samen der gesät wird und dann wachsen soll. Am Ende wird der Weizen in die Scheune gebracht und das Unkraut wird verbrannt. Der Wachstums und Reifeprozess eines Christen wird hiermit als zentraler Punkt der Sinn der Menschheit genannt. Dabei geht es nicht darum, dass wir reich werden, dass wir körperliche Fähigkeiten erlangen oder uns Wissen aneignen. Der Reifeprozess zielt auf unser Herz ab, auf unsere Seele, auf unser innerstes Wesen, welches sich im Laufe der Zeit entwickelt. Der Geist in uns der durch das Herz beschrieben wird ist auch das einzige was wir in das Himmelreich mitnehmen werden. Darum sagt die Bibel auch: Mehr als alles andere behüte dein Herz. Dabei macht es für Gott schon einen Unterschied wie groß und fruchtbar das resultierende Pflänzchen am Ende ist. Die Vorstellung davon, dass alle Menschen im Himmel auf der gleichen Stufe stehen, hat Jesus persönlich aus dem Weg geräumt. Es zeigt auf, dass manchen die Herrschaft auf der Erde gehört, anderen die Herrschaft in den Himmeln usw. Das Leben auf der Erde ist deine Möglichkeit, dich selbst, mit Gottes Hilfe, wachsen zu lassen um somit deine ewige Stellung im Himmel zu beeinflussen. Ihr müsst verstehen, dass ich hier nicht irdischen Hierarchien und Unterdrückungsherrschaften spreche, die einem irgendwie Angst machen sollten. Vielmehr geht es um ein himmlisches Modell welches uns derzeit verborgen bleibt, von dem wir uns jedoch sicher sein können, dass es nicht komplett egal ist welche Stellung uns am Ende gegeben wird.

Worum aber geht es in diesem Reifeprozess? Wie funktioniert das? Was tun wir und was tut Gott dabei? Diese Fragen möchte ich jetzt gerne klären. Es kann sein, dass ich so Manchen bis hier hin abgehängt habe. Das liegt daran, dass wir uns hier in einem Advanced Bereich befinden. Zugegebener Maßen wird unserer Glauben hier nochmal wesentlich spannender und intensiver. Aber man muss auch einen Hunger nach Gott und Jesus mitbringen, man muss Leidenschaft für die Nachfolge Jesu haben und die Flamme in deinem Herzen sollte schon von Jesus entfacht worden sein!

1 Ziel dieses Weges

Das Ziel dieses Weges ist die intensive Beziehung zu Gott mit all dem was dazu gehört:

  1. Das Kennenlernen des Willen Gottes: Gott ist die Wahrheit und der Schöpfer. Er hat die Welt geschaffen und weiß wie der optimale Weg für all seine Kreaturen aussieht. Im Allgemeinen liegt hier die Erkenntnis darüber was gut und böse ist. Gut ist, was mit Gottes Willen übereinstimmt. Böse ist der Weg, der den Willen Gottes missachtet.
  2. Das Kennenlernen des Wesen Gottes: Gott ist eine Person und seine vollkommene Persönlichkeit ist zwar nicht wie eine menschliche Persönlichkeit und doch aber ist die menschliche Persönlichkeit ein Abbild der Persönlichkeit Gottes. Das hilft uns enorm diese Persönlichkeit zu verstehen. Es geht hier darum zu verstehen: Worüber lacht Gott? Was findet Gott schön? Wofür interessiert er sich?
  3. Das Kennenlernen der Gefühle Gottes: Als Person hat Gott auch Gefühle. Im Alten Testament ist immer wieder die Rede davon, dass Gott manchmal zornig über etwas ist. Jesus wiederum offenbart die Gefühlswelt des Schöpfers viel detaillierter. Er ist sanftmütig, barmherzig, besorgt um seine Kinder usw.
  4. Das Kennenlernen des Herzens Gottes: Bewusst trenne ich hier die Gefühle vom Herzen, da ich auch beim Menschen hier einen wichtigen Unterschied erkenne. Gott hat eine bedingungslose Liebe für alle lebenden Kreaturen seiner Schöpfung. Die Intensität dieser Liebe ist berauschend, ja für manchen Menschen sogar erschreckend. Die Liebe, die Gnade, das Licht, die Energie Gottes, all dies sind Dinge, die Gott den Menschen manchmal ein stückweit offenbart. Für kurze Momente darf ein Mensch diese Dinge mitfühlen und erleben, was zumeist zu einer tiefen Wesensänderung des Menschen führt
  5. Das Erkennen des Zusammenhangs: Gott ist der Schöpfer und alles wurde durch Jesus, das Wort Gottes, geschaffen. Der Mensch ist ein Wesen mit freiem Willen und zu einer Liebe zu Gott fähig. Er kann und darf sich aber auch von Gott abwenden. Dies alles sind Beispiele von großen Geheimnissen unserer Existenz und des Universums das Gott geschaffen hat. Die Gemeinschaft mit Gott und das Studium der Bibel zeigen die großen Geheimnisse unserer Existenz auf. Mit Hilfe des Heiligen Geistes ist es dann auch möglich solche Geheimnisse zu lüften und Weisheiten von großer Bedeutung zu erlangen.
  6. Das Kennenlernen unserer eigenen Identität: Unser eigentliches Wesen unsere wahre Identität und Eigenschaften entdecken wir nicht in dem was wir tun und sagen sondern in dem was Gott uns über uns offenbart. Der Wert unseres Wesens liegt in Gott selbst verborgen. Daher ist es nicht möglich sich selbst Identität zu geben oder sie durch andere Menschen zu bekommen.
  7. Eins werden mit Gott: Jesus selbst hat gebetet, dass es das große Ziel ist, dass seine Nachfolger eins werden mit dem Vater, wie er selbst eins ist mit Gott. Dieses Ziel wird spätestens dann erfüllt, wenn wir dieses Leben verlassen. Und trotzdem ist diese Einheit schon hier erfahrbar. Wenn unser Wesen durch den Heiligen Geist angeschlossen wird an den vollkommenen Schöpfergott, geht unser Wesen darin auf. Dies Wiederum führt zu intensiven Erfahrungen in den vorigen Bereichen.

Durch die Beziehung zu Gott ändert sich unser eigenes Leben. Unser Herz wächst indem es näher zu Gott kommt und versteht wer und wie Gott ist, aber auch indem es mehr versteht über die eigene Identität. Wer und wie bin ich? Die Antworten auf diese Fragen haben mitunter radikale Auswirkungen auf Entscheidungen unseres Lebens. Wir lösen uns vermehrt aus der sichtbaren Realität heraus und verabschieden uns von der Illusion, dass wir in irgendeiner Weise von der Liebe Gottes getrennt sind. Es entstehen dadurch Entscheidungen und Taten, die zwar in ihrem Wesen weise und gut sind, aber von äußeren Zuschauern nicht mehr verstanden werden und oft mit einem Kopfschütteln belohnt werden. Diese Entscheidungen und Taten nennt Jesus aber „seine Werke“, also die Entscheidungen und Taten, die auch er vollzogen hat. Sie sind ein eindeutiges Indiz dafür, dass ein Mensch ernsthaft Jesus nachfolgt.

1.2 Worum es nicht geht

Kurz möchte ich auch sagen, was der Weg nicht ist: Es handelt sich hierbei nicht um einen Weg, der uns als Menschen erhöht. Er macht uns nicht zu Übermenschen, er bringt uns nicht zur Erleuchtung, macht uns nicht selbst zu einem Gott. Es geht im Kern weniger darum etwas zu werden, als darum zu erkennen wer Gott ist und wer wir selbst sind. Wir werden durch diesen Weg nicht mehr oder weniger von Gott geliebt und er macht uns nicht zu irgendwelchen stolzen Superhelden. Es ist wahr, dass wir im Laufe dieses Weges mehr Geistesgaben erhalten können. Mehr Frieden und Weisheit erreichen. Aber es gilt hier eine der vermutlich wichtigsten Weisheiten der Bibel: „Halte dich selbst nicht für weise.“ Alle Weisheit und alle Fähigkeiten werden von Gott geschenkt durch den Heiligen Geist. Den Menschen hingegen gebühren die Freude, der Friede, das Abenteuer und die Demut. Ein Mensch der Gott wirklich kennlernt und seine Weisheit erlernt kann gar nicht stolz werden. Denn die Bibel selbst sagt: „Die Gottesfurcht ist der Anfang aller Weisheit.“ Wenn du also den Weg anfangen möchtest zu gehen, dann ist ehrliche Demut vor Gott der erste Schritt.

Fortsetzung folgt.

Veröffentlicht von

Matthias

Hi, mein Name ist Matthias. Ich liebe das Leben und den Gott der all das geschaffen hat. Zusammen mit meiner Frau folge ich leidenschaftlich gerne Jesus nach und möchte durch seine Kraft die Welt transformiert sehen. Ich bin Jahrgang 89 und arbeite beruflich als Unternehmensberater.