Gott bei Richtungsentscheidungen vertrauen

Es gibt Babyfood für Christen und es gibt festes Fleisch für Christen. Nein, ich spreche nicht von einer gesunden Ernährung sondern ich spreche von christlicher Lehre, also der Wahrheit. Es gibt Babyfood, das ist leicht zu verdauen und tut seinen Zweck bei Babys oder kleinen Kindern. Wenn man reifer wird, braucht man jedoch mehr um gesund zu bleiben:

Eigentlich müsstet ihr es in eurem Glauben schon zum Meister gebracht haben und andere unterweisen. Tatsächlich aber seid ihr erst wie Lehrlinge, denen man die allerersten Grundlagen von Gottes Botschaft beibringen muss. Wie Säuglingen kann man euch nur Milch geben, weil ihr feste Nahrung noch nicht vertragt. Wer noch Milch braucht, ist ein kleines Kind und versteht nicht, was die Erwachsenen reden. Ein Erwachsener kann feste Nahrung zu sich nehmen. (Hebräer 5,12-14)

Ich persönlich bin auf der Suche nach genau diesem Fleisch und ich möchte es dann auch erleben, dass ich Menschen unterweisen kann wie es in der Bibelstelle gesagt wird. Der folgende Inhalt soll so ein bisschen feste Nahrung sein. Also wenn du feste Nahrung suchst, dann bleib ruhig dran. Wenn du bisher nur Milch gewöhnt bist dann lass dir gesagt sein, dass es dir zumindest etwas bitter aufstoßen könnte…

Es gibt im Leben Entscheidungen die maßgeblichen Einfluss darauf haben wie du lebst, was du tust und wie du dich entwickelst. Das sind Entscheidungen bei denen wir uns bewusst sind, dass sie eine sehr große Tragweite haben. Manchmal macht es uns Bauchschmerzen darüber zu entscheiden, weil man sich bei so wichtigen Dingen ungerne festlegen möchte. Solche Entscheidungen können zum Beispiel sein:

  1. Welchen Schulabschluss mache ich?
  2. Welchen Beruf erlerne ich?
  3. Welches Studium beginne ich?
  4. Welchen Job nehme ich an?
  5. Mit wem werde ich ein Paar?
  6. Wen heirate ich?
  7. Wann bekomme ich Kinder?
  8. Wie viele Kinder bekomme ich?
  9. In welcher Stadt, in welchem Land wohne ich?
  10. Arbeite ich Vollzeit, Teilzeit oder erst mal gar nicht?
  11. Wage ich erste Schritte in meine göttliche Berufung?
  12. Wann wage ich erste Schritte in meiner Berufung?
  13. Bin ich bereit für meine Berufung Job, Geld oder ähnliches zurückzulassen?
  14. In welche Gemeinde gehe ich?
  15. Was mache ich mit meinem Geld, wie viel spende ich regelmäßig?
  16. Wohne ich in einer Wohnung oder einem Haus? Gekauft oder zur Miete?
  17. Gebe ich meine Eltern ins Heim oder hole ich sie zu mir?

Ich glaube diese Liste ist fast das wichtigste an diesem Post. All diese genannten Entscheidungen nenne ich Richtungsentscheidungen. Denn sobald die Entscheidungen getroffen wurden und so Realität werden, haben sie einen mindestens mehrjährigen Einfluss auf unser Leben. Bei vielen Punkten wie z.B. der Ehe, Kinder, Haus und Berufung geht es sogar um das komplette Leben. Einmal getroffen können bestimmte Entscheidungen nicht mehr einfach rückgängig gemacht werden.

Und nun folgendes: Gott möchte das du bei genau diesen Entscheidungen auf ihn hörst. Ihm sind diese Entscheidungen nicht egal und er denkt auch nicht dass es egal ist ob du diese/n oder jene/n heiratest. Er hat eine Meinung dazu und möchte sie dir kundtun. Wenn du seine Meinung kennst, dann freut er sich wenn du bei diesen Entscheidungen ihm vertraust.

Aus meiner Erfahrung heraus verweigern wir Gott meistens diesen Gehorsam. Nein sogar viel mehr: Ganz bewusst fragen wir Gott nicht einmal nach seiner Meinung dazu. Damit wenden wir einen Taschenspielertrick an: Indem wir Gott nicht fragen und nicht hinhören können wir behaupten wir wissen in der Situation nicht was Gottes Wille ist. Wenn wir seinen Willen nicht kennen, können wir ihm auch nicht ungehorsam sein und das wiederum gibt uns ein gutes Gefühl.  Wir treffen unsere Entscheidungen dann in der Regel nach unserem Bauchgefühl und ich glaube das ist einer der größten Quellen für Schwierigkeiten und Leid in unserem Leben.

Gott hat auf dein Leben ein ganz andere Perspektive als du, er sieht was ist, was war und was kommen wird oder kommen könnte. Er sieht gute Werke und Segen den er für dich vorbereitet hat wenn du diesem Weg folgst. Wir hingegen sehen nur die Vergangenheit und was uns vor Augen ist. Wir haben keine Vorstellung von der ursprünglichen Idee die Gott mit uns und unserem Leben hat. Und Gott hat mega gute Gedanken über dich! Gedanken des Friedens, der Freude und des großen Segens. Überfluss, Gnade und Spannung möchte er dir in deinem Leben schenken. Du jedoch hast nur ein Bruchstück von allem und triffst nun auf Basis dieses Bruchstückes eine Entscheidung. Du meinst weil es um dich geht sei es dein gutes Recht alleine zu entscheiden. Und das ist auch wahr, genau dieses Recht hast du bekommen! Es ist das große und wichtige Vorrecht des freien menschlichen Willens! Und doch ist es alles andere als Weise bei den Richtungsentscheidungen Gott nicht einzubeziehen, ihn nicht zu fragen und ihm nicht zu gehorchen.

Die Wahrheit ist: Hier wird klar ob du ein Nachfolger Jesu bist oder ob du nur Fan bist (beide sind meiner Meinung nach gerettet). Ob Gott dein Leben und dein Fundament ist oder ob Gott ein Mittel zum Zweck ist. Jesus möchte nicht nur Deko in unserem Leben sein! Die Frage ist, was ist das Fundament in unserem Leben? Was bestimmt das Fundament unseres Hauses und was ist am Ende nur Deko? Viele Christen machen den Fehler ihren Glauben und Jesus nur zur Deko zu machen. Das bedeutet auch dass sie als Fundament etwas anderes in ihrem Leben haben, z.B. sich selbst, Geld, Karriere oder andere Dinge. Das tolle an Deko ist, wenn sie einem nicht mehr gefällt kann man sie einfach austauschen. Und ich glaube einige Christen gehen diesen Weg. Sie lassen Gott nur soweit in ihr Leben hinein, dass sie ihn zur Not auch austauschen könnten mit etwas Neuem. Sie vertrauen ihm nicht wirklich und geben ihm nicht den höchsten Platz.

Das einzige Richtige Fundament ist jedoch Jesus. Dieses Fundament wackelt nicht und es überdauert auch den Tod bis in die Ewigkeit. Gott kennt dich! Und er weiß was er für dich vorbereitet hat. Er weiß was gut für dich ist! Deswegen ermutige ich dich dazu: Wenn Richtungsentscheidungen vor dir liegen, dann lass es dein erster Gedanke sein, dass Gott hier ordentlich Mitspracherecht hat bzw. du ihm dieses einräumen möchtest! (Es geht nicht um Zwang). Danach bete darum und sag ihm, das du seinen Willen tun möchtest und bitte ihn darum dass er dir konkret aufzeigst in welche Richtung es gehen soll. Danach erwarte dass Gott spricht und suche auch in der Bibel nach Antworten. Wichtig ist, was passiert wenn du von ihm gehört hast. Denn seine Richtung kann eine Richtung sein bei der du kein gutes Bauchgefühl hast. Es kann sein, dass du dir denkst: „Diese Richtung passt nicht zu mir. Es passt nicht zu dem Plan den ich mir für meinen Leben gemacht habe“. Denke nicht, dass ein schlechtes Bauchgefühl bedeutet, dass es nicht göttlich ist. Die Entscheidung zu gehorchen ist manchmal am Anfang echt schwer und kann sogar noch am Anfang länger ein komisches Gefühl hinterlassen. Das ist die Zeit in der du vertrauen musst, dass Gottes Weg und Wille für dein Leben gut und richtig ist! Aber schon bald wird sich die Entscheidung als sehr weise und gut erweisen, denn Gott möchte dich schon in diesem Leben reich beschenken und tatkräftig lieben.

In der Bibel wird diese Wahrheit besonders deutlich bei der Story von dem jungen, reichen Mann der zu Jesus kommt:

Als Jesus weitergehen wollte, lief ein Mann auf ihn zu, warf sich vor ihm auf die Knie und fragte: »Guter Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« Jesus entgegnete: »Weshalb nennst du mich gut? Es gibt nur einen, der gut ist, und das ist Gott. Du kennst doch seine Gebote: Du sollst nicht töten! Du sollst nicht die Ehe brechen! Du sollst nicht stehlen! Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen! Du sollst nicht betrügen! Ehre deinen Vater und deine Mutter!«

»Lehrer«, antwortete der junge Mann, »an all das habe ich mich von Jugend an gehalten.« Jesus sah ihn voller Liebe an: »Etwas fehlt dir noch: Geh, verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm und folge mir nach!« Als er das hörte, war der Mann tief betroffen. Traurig ging er weg, denn er besaß ein großes Vermögen. (Markus 10,17)

Jesus verlangte von dem jungen Mann, dass er ihm bei einer Richtungsentscheidung vertraute. Dabei könnte es sich hier auch um jede Andere Richtungsentscheidung handeln. Zum Beispiel hätte es sein können, dass Jesus fordert sein Elternhaus zu verlassen, eine bestimmte Frau zur Ehefrau zu nehmen, seinen Job aufzugeben oder in nächster Zeit Kinder zu bekommen.

Diese Entscheidungen sind schwierig, aber im Reich Gottes läuft es fast immer so: Wir lassen etwas zurück woran unser Herz hing und bekommen dafür etwas was in Wahrheit viel wertvoller ist. Vielleicht möchte Gott dass du eine bestimmte Frau oder einen Mann zu deinem Ehepartner machst. Sie oder Er ist jedoch nicht dein Typ oder passt nicht in dein selbst erstelltes Wunschbild. Wenn du Gott hier jedoch vertraust, wirst du erleben, dass er oder sie genau die richtige Person für dich ist und du durch die Beziehung sehr glücklich wirst. Wenn du einen Job verlässt, kann es gut sein, dass du erst einmal weniger Geld (und Status?) zur Verfügung hast. Aber wohlmöglich erlebst du, dass du nun in einen Gott gegebenen Dienst hinein wächst und dieser Dienst kräftig gesegnet wird. Oder aber du bekommst schon bald einen anderen Job der dir mehr Möglichkeiten und auch Geld bietet.

Der junge Mann konnte die Entscheidung nicht treffen die Jesus von ihm verlangte, weil sein Fundament auf etwas anderem gründete, nämlich auf seinem Geld. Auch wenn du dich für Jesus entschieden hast, kann es sein, dass in bestimmten Bereichen noch andere Dinge dein Leben bestimmen. Richtungsentscheidungen machen dann  häufig offenbar welche Bereiche das sind. Wenn es uns schwer fällt Gottes Entscheidung anzunehmen, dann ist da im Leben noch etwas was entmachtet werden muss. Und nicht selten lehnen wir Gottes Richtung ab und stehen dann einige Jahre wieder vor dem gleichen Problem, denn es ist noch immer Gottes Wunsch dass wir von diesen falschen Göttern loskommen. Also lieber früher als spät! Vertraue Gott, dass alles gut wird und treffe Entscheidungen die manchmal auch gegen deinen eigenen Plan verstoßen. Dann wirst du erleben wie Gottes Wille sich in deinem Leben verwirklicht und du großen Segen empfängst.

Seid gesegnet liebe Brüder und Schwestern!

Was ist Sünde?

Was ist Sünde? Ein zentraler Begriff der Bibel ist der Begriff „Sünde“, dieser wird viele Male erwähnt und ist sehr wichtig um die Botschaft der Bibel zu verstehen. Sünde ist allerdings ein Begriff den es in unserer Alltagssprache nicht (mehr) gibt. So fragte mich zum Beispiel eine junge Frau auf einem evangelistischen Einsatz, „Was ist denn Sünde?“, nachdem ich versucht hatte ihr etwas zu erklären und dabei das Wort Sünde gebrauchte. Diese Frage ist berechtigt, selbst für langjährige Christen ist dieses Wort nicht immer ganz leicht zu erklären. Ich möchte daher hier ein bisschen mehr Klarheit in diese Frage bringen.

Man kann sagen, dass Sünde ein Denken und Handeln ist welches dem Willen Gottes entgegen gerichtet ist. Es ist ein widerstreben Gottes und ein Brechen des Willen Gottes. Im 1. Mose 2 und 3 wird die erste Sünde des Menschen beschrieben, man spricht hier auch von dem Sündenfall.

Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren. Dann schärfte er ihm ein: »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben!«  (1.Mose 2, 15-17)

Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Es wäre bestimmt gut, von ihm zu essen, dachte sie. Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht und biss hinein. Dann reichte sie die Frucht ihrem Mann, der bei ihr stand, und auch er aß davon.
(1. Mose 3, 6)

(Gott sagte zu Adam:) Statt auf mich hast du auf deine Frau gehört und von den Früchten gegessen, die ich euch ausdrücklich verboten hatte. (1. Mose 3,17)

Gott schuf dem Menschen eine perfekte Welt, eine Welt in der es kein Leid, kein Schmerz, keine Traurigkeit und keine Angst gibt. Und er gab dem Menschen noch etwas ganz wertvolles und wichtiges: Einen eigenen Willen! Damit dieser eigene Wille aber tatsächlich existieren kann gab er dem Menschen eine Wahl: „Lebe mit mir in Liebe und Ewigkeit oder verlasse diese Welt und werde vergänglich. Es gibt hier immer eine Tür heraus und wenn du durch sie hindurch gehen möchtest, dann geh.

Der Mensch allerdings verstand das zu dem Zeitpunkt nicht. Er wusste nicht wie gut es ihm geht, weil er eben noch nie erlebte hatte, dass es ihm nicht gut geht. Ebenso verstand der Mensch zu dem Zeitpunkt nicht wie gut Gott ist. Wie denn auch, es war ja das einzige was der Mensch zu dem Zeitpunkt kannte. Zu der Erkenntnis Gottes gehört das Erleben und Erkennen von dem was Gott nicht ist: Das Böse, das Leid, die Sünde. Wenn der Mensch leidet dann kommt er zu der Erkenntnis, dass ihm das nicht gefällt und dass er lieber Freude und Frieden erleben möchte, genau die Dinge die Gott gibt und in ihm sind. Das ist ein Erkenntnisprozess der im Garten Eden nicht so ohne weiteres möglich war.

Eben weil der Mensch dies nicht verstand, hat er sich entschieden zu gehen. Der Mensch hat den Himmel (das Paradies) also aus freier Entscheidung verlassen. Er wählte die Sünde weil er nicht verstand was sie bedeutet. Das bringt den Menschen in eine Welt die sozusagen „durchwachsen“ ist. Der Mensch begegnet in dieser Welt sowohl all dem Guten was von Gott kommt als auch all dem Schlechten und Zerstörerischen was nicht von Gott kommt. Und Sünde ist somit nichts anderes als das Denken und Handeln welches das Schlechte und Zerstörerische aufbaut und damit das Gute abbaut.

Sünde ist Zerstörung, während Gott kreativ und gut ist und Leben bringt wirkt die Sünde dem entgegen, sie zerstört das was Gott aufbaut. Aus diesem Grund ist Sünde ein echtes Problem. Denn Gott hat den Menschen dazu geschaffen, dass er ein ewiges Geschöpf mit einem freien Willen ist. Wenn der Mensch jedoch weiterhin bei der Sünde bleibt, dann darf er kein ewiges Geschöpf bleiben, denn es wäre ewige Zerstörung. Das macht Gott sehr deutlich als er im 1.Mose nach dem Sündenfall sagt:

Nun ist der Mensch geworden wie wir, weil er Gut und Böse erkennen kann. Auf keinen Fall darf er noch einmal zugreifen und auch noch von dem Baum essen, dessen Frucht Leben schenkt – sonst lebt er ewig! (1. Mose 3,22)

Das bedeutet, dass der Mensch der sich für die Sünde entscheidet nicht ewig leben darf denn sonst würde auch seine Sünde ewig werden und das würde bedeuten es gäbe ein ewiges Widerstreben gegen Gott und ein ewiges zerstören seiner Schöpfung. Die Ewigkeit mit Gott jedoch ist ohne Leid, Zerstörung Hass und Angst. Dort kann und darf keine Sünde existieren und dafür sorgt Gott schon. Der Vers in Mose kann Missverstanden werden indem man meint Gott möchte gar nicht dass der Mensch ewig lebt aber das ist nicht korrekt und wird an vielen Stellen der Bibel deutlich gemacht. Gott schafft mit dem Menschen ein ewiges lebendiges Geschöpf und legt die Ewigkeit in das Herz des Menschen:

Gott hat allem auf dieser Welt schon im Voraus seine Zeit bestimmt, er hat sogar die Ewigkeit in die Herzen der Menschen gelegt. (Prediger 3,11)

Gott schafft also einen Menschen der ewig werden soll und einen freien Willen hat. Der Mensch der jedoch sündigt und somit gegen Gott arbeitet und an dieser Sünde festhält, kann in diese Ewigkeit nicht eintreten. Dem entsprechend bedeutet das erste Wort in Bibel für Sünde (hebräisch chattah, 1. Mose 4,7) direkt übersetzt „Zielverfehlung„. Der Mensch ist frei in seiner Entscheidung, verfehlt jedoch den eigentlich Grund seiner Schöpfung und kommt somit nicht zum Ziel. Weitere direkte Übersetzungen sind:

  • Awon: Abbiegung, Verdrehung (gleiche Bedeutung wie Perversion)
  • Raa: Bosheit, Schlechtigkeit
  • Chamas: Gewalttat

Das macht es uns einfacher den Wesen der Sünde zu verstehen. Sünde ist selbstsüchtig, arrogant und hochmütig. Sünde zerstört Menschen, Tiere, Landschaften, raubt Planeten aus und zerstört die aufgestellte Ordnung (bringt aus dem biologischen Gleichgewicht). Sünde verdreht die Wahrheit und glaubt der Lüge. Sünde nennt Böses gut und Gutes böse. Sünde ist Hass, Rache, Mord, Krieg und Gewalt. Sünde ist Streit, Eifersucht und Neid. All diese Dinge wurden nie von Gott erschaffen oder erdacht sondern sind das Resultat des freien Willens des Menschen der sich außerhalb von Gott bewegen kann mit seinem Denken und Handeln. Die Ziele der Zerstörung sind dabei folgende:

  • Der Mensch selbst (also gegen sich selbst gerichtet)
  • Andere Menschen und die Beziehung zu anderen Menschen
  • Die Beziehung zu Gott (Gott selbst ist unzerstörbar und damit auch unangreifbar)
  • Die Umwelt mit Tieren, Pflanzen und Systemen und die Beziehung zur Umwelt

Alles was in diesen Bereichen destruktiv wirkt ist Sünde. Deswegen benutze ich für Sünde gerne das Wort Destruktion. Alles was in diesen Bereichen jedoch kreativ und konstruktiv wirkt ist Gottes Wille, denn er ist der Gott der schafft und Leben gibt:

Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss. (Johannes 10,10)

Die Sünde hat jedoch noch einen Charakter den wir bisher nicht betrachtet haben. Sie ist wie eine Krankheit die den Menschen befällt und Macht auf ihn ausübt die dem Menschen selbst widerstrebt:

Der Herr fragte ihn: »Warum bist du so zornig? Warum starrst du auf den Boden? Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; aber wenn du Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens und will dich verschlingen. Du musst Herr über sie sein! (1. Mose 4,1)

Es gibt viele Menschen die verstehen was Sünde ist und sehen auch den Weg und Willen Gottes, und trotzdem erlebt der Mensch dass er sich gelegentlich (oder häufig) wieder für Sünde entscheidet und somit im Gegensatz zu seinen eigentlichen Überzeugungen handelt. Daraus kann dann wieder Scham entstehen was im wesentlichen auch wieder Sünde ist.

Aber warum ist das so? Die Bibel macht deutlich dass die Sünde wie eine Art Krankheit ist, mit der die Seele des Menschen sich angesteckt hat. Der Mensch möchte die Sünde loswerden, aber sie bleibt da und übt Macht auf die Entscheidung des Menschen aus. Sie hat den Menschen so sehr infiziert dass sie sogar Teil der menschlichen Natur geworden ist. Jeder Versuch sich von der Sünde zu lösen ist daher zum Scheitern verurteilt. Alle eigenmächtigen Bemühungen werden daher früher oder später versagen und beschämt beendet werden.

Der Mensch allerdings unternimmt in seiner Unwissenheit darüber sehr viele Bemühungen und so gibt es unzählige Religionen und Regelwerke die uns versprechen von der Sünde loszukommen und Gott näher zu kommen. Diese Bemühungen erfordern jedoch für gewöhnlich sehr viel Krafteinsatz. Der Mensch muss unglaublich fokussiert sein und kämpfen um überhaupt ein kleines bisschen freier zu werden von der Sünde. Dieser Krafteinsatz kann in der Regel jedoch nicht lange aufrecht gehalten werden. Und so sind diese Bemühungen mit einem Gummiband zu vergleichen welches unter Anstrengung gespannt wird. Ein Auslöser bringt es jedoch dazu schnell wieder zurückzuschnellen. In diesen Momenten wird der Mensch plötzlich von der scheinbar frommen Person zum Beispiel zu einer jähzornigen Person die alles verflucht und tief verbittert ist.

Ich weiß wohl, dass in mir nichts Gutes wohnt. Zwar habe ich durchaus den Wunsch, das Gute zu tun, aber es fehlt mir die Kraft dazu. Ich will eigentlich Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch. Wenn ich also immer wieder gegen meine Absicht handle, dann ist klar: Nicht ich selbst bin es, der über mich bestimmt, sondern die in mir wohnende Sünde. (Römer 7,18-20)

Dieser Auslöser der dazu führt dass die frommen Bemühungen beendet werden ist fast immer Schmerz und Leid. Wenn ein Mensch Schicksalsschläge erlebt, abgewiesen wird, verlassen wird, gemobbt wird, Geld oder den Job verliert dann raubt es ihm ein unglaubliches Maß an Kraft. Die Kraft die zuvor benutzt wurde um möglichst makellos zu Handeln ist nun nicht mehr vorhanden und so tritt ein Jojo Effekt ein der dazu führt dass die sündige Natur wieder intensiv das Denken und Handeln bestimmt:

Wenn wir uns von unserer sündigen Natur bestimmen lassen, leben wir in Auflehnung gegenüber Gott. Denn die alte Natur ist nicht bereit, sich Gottes Gesetz unterzuordnen. Ja, sie kann das gar nicht. (Römer 8,7)

Aus diesem Grund ist es einfach unmöglich das Problem der Sünde mit dem Verstand und Herzen zu erfassen und zu sagen: „Ja macht Sinn. Dann sündige ich halt nicht mehr.“ Es wird scheitern, egal wie sehr du es möchtest!

Und doch gibt es einen Weg aus der Sünde heraus. Dieser Weg führt jedoch nicht wie herkömmlich gedacht über Anstrengungen und Regeln sondern folgt einem Angebot, dass Gott den Menschen macht und das lautet in einfachen Worten so: „Wenn du dich mir zuwendest und Hilfe annehmen kannst, dann erschaffe ich dich neu und zwar ohne sündige Natur.

Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch (neue Schöpfung). Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen. (2. Korinther 5,17)

Während also die erste Schöpfung des Menschen unter dem Fluch stand sterben zu müssen und nie ewig leben zu dürfen, wird der neue Mensch frei von der sündigen Natur und kann somit doch ewig leben.

Ganz offensichtlich ist dieser Prozess der Neuschöpfung jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen denn sonst würde kein Christ überhaupt noch sündigen und wäre auch überhaupt nicht von Krankheiten befallen. Ja wäre der Prozess ganz abgeschlossen müsste der Mensch auch keinen temporären Tod sterben. Das Wort sagt uns dass der Geist des Menschen und sein Inneres bereits neu gemacht wurden und nun ganz heilig ist. Das Fleisch, oder die äußere Hülle oder Teile des Körpers sind jedoch noch nicht komplett erneuert:

Wenn Christus in euch lebt, dann ist zwar euer Körper wegen der Sünde noch dem Tod ausgeliefert, doch Gottes Geist schenkt euch ein neues Leben, weil Gott euch angenommen hat. Ist der Geist Gottes in euch, so wird Gott, der Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, auch euren vergänglichen Körper lebendig machen; sein Geist wohnt ja in euch. (Römer 8,10)

Da der Mensch also nicht ganzheitlich neu gemacht ist sondern noch Teile der alten Natur nachhängen kommt es auch bei Christen zur Sünde. Wie stark dieser Einfluss der Sünde jedoch auf den Menschen ist, hängt davon ab wie sehr er sich auf den Geist Gottes einlässt und sich von ihm bestimmen lässt. So kann es sein dass ein Christ dem Geist keinen Raum gibt und daher fast wie früher in Sünde verstrickt wird. Und es kann sein, dass ein Christ mit Hilfe des Geistes die Sünde mit ihren Folgen ganz zurückdrängt.

Was will ich damit sagen? Lasst den Geist ´Gottes` euer Verhalten bestimmen, dann werdet ihr nicht mehr den Begierden eurer eigenen Natur nachgeben. (Galater 5,16)

Der Schlüssel zu einem Leben in möglichst großer Übereinstimmung mit Gott liegt daher nicht in dem Befolgen von starren Regeln sondern in der Beziehung zu Gott die uns nun durch den Heiligen Geist möglich ist. Das heißt mit ihm sprechen, von ihm hören auf ihn reagieren und lernen ihn zu lieben. Dem einzig Wahren. Dem Schöpfer.

Seid gesegnet liebe Geschwister!